Freitag, 13. Juli 2012

Sergej Lukianenko - "Trix Solier - Odyssee im Orient"

"Trix Solier - Odyssee im Orient"
von Sergej Lukianenko


Verlag: Beltz & Gelberg
Seiten: 592
ISBN: 340781108X
Preis: 17,95 € (Hardcover)
Erscheinungsdatum: 7. März 2012

Anmerkung: "Odyssee im Orient" ist der zweite Band der Reihe um den Zauberlehrling Trix Solier. Der erste Band "Zauberlehrling voller Fehl und Adel" ist ebenfalls bei Beltz & Gelberg erschienen.





In einem Satz:
Abenteuer, Witz und ein Stil, der an die guten alten Märchen erinnert. 

Inhalt:
Der Zauberlehrling Trix Solier sitzt alleine in seinem Turm und langweilt sich, als ein Drache ins Haus flattert und ihn zu einem Abenteuer in den Orient mitnimmt. Dort versucht ein mächtiger Zauberer, den alle den Mineralisierten Propheten nennen, die Macht über die gesamte Menschheit an sich zu reißen und Trix tut, was er kann, um ihn aufzuhalten ...

Meine Meinung:
Für mich war "Odyssee im Orient" der erste Band, den ich über Trix Solier gelesen habe und im Nachhinein habe ich mir gewünscht, dass ich doch erst den Vorgängerband gelesen hätte. Man wird recht plötzlich in die Geschichte geworfen, und auch wenn alle Figuren noch einmal kurz beschrieben und die wichtigsten Ereignisse des Vorgängerbandes dann und wann nacherzählt werden, wurde ich mit der Geschichte doch nur sehr langsam warm. So ist mir selbst jetzt am Ende nicht ganz klar, in was für einer Welt Trix eigentlich lebt. Es klingt mit der Zeit wie eine Art Parallelwelt, aber ich bin mir auch nicht sicher, ob das im ersten Band überhaupt erklärt wird. Hat man diese Anfangsschwierigkeiten aber erst einmal überwunden, erwartet einen ein wirklich amüsantes und abwechslungsreiches Buch.

Der Schreibstil des Autors ist ebenfalls etwas gewöhnungsbedürftig, gefiel mir nach den ersten Stolperern aber immer besser. Es ist einfach nicht die Art Stil, die man bei einem Jugendbuch erwartet, aber genau das macht "Trix Solier" auch zu etwas Besonderem. Mit dem etwas altmodischen Stil erinnerte mich die Geschichte an alte Märchen. Inhaltlich ist dafür ja auch alles vorhanden: Zauberer, Drachen, Bösewichte, Dschinns und Zwerge - kurz alles, was das junge Fantasyherz begehrt. Man erlebt mit Trix ein Abenteuer quer durch den Orient, erkennt viele Sachen wieder, entdeckt aber auchimmer etwas Neues.

Überrascht haben mich vor allem die zahlreichen Anspielungen, die Sergej Lukianenko auf unsere eigene Welt macht, auch wenn ich erst gegen Ende des Buches begriff, wie die überhaupt dort hineingeraten. Sehr viele Dinge lassen sich mit denen aus unserer Welt vergleichen und werden mal mehr und mal weniger offen dargelegt. Und genau da ist der Punkt, an dem das Jugendbuch auch zum Erwachsenenbuch wird, denn nur mit einem bestimmten Wissensfundus erschließt sich der Witz der Geschichte komplett. Den meisten Jugendlichen werden so einige Anspielungen entgehen und ich bin mir vollkommen sicher, dass ich auch nicht alle mitbekommen habe, denn man erkennt nur, was man kennt.

Auch wenn die Geschichte insgesamt sehr unterhaltsam war, schweifte der Autor für meinen Geschmack manchmal etwas zu weit ab und verlor sich in nebensächlichen Details und Geschichten, während ich einfach nur gerne gewusst hätte, wie es weiter geht. Da hätte man alles ein bisschen straffen können. Allgemein fand ich die zweite Hälfte des Buches interessanter, als die erste, bin mir aber nicht ganz sicher, ob es vielleicht eher daran liegt, dass ich mich erst reinfinden musste.

Wer den ersten Teil "Trix Solier - Zauberlehrling voller Fehl und Adel" gelesen hat, dem muss ich diesen Band sicher nicht mehr anpreisen. Leser, die nun aber neugierig auf den jungen Zauberer geworden sind, denen rate ich, erst Band 1 zu lesen und sich dann auf das Abenteuer im Orient zu stürzen. Die Geschichte wird dann auf jeden Fall um einiges verständlicher sein und ihr könnt auch den zweiten Band von Anfang an in vollen Zügen genießen.




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