Montag, 30. Januar 2012

Brodi Ashton - "Ewiglich die Sehnsucht"

Titel: "Ewiglich die Sehnsucht"
Autor: Brodi Ashton
Verlag: Oetinger
Seiten: 379
ISBN: 3789130400
Preis: 17,95 € (Hardcover)
Erscheinungsdatum: Januar 2012

Anmerkung: Dies ist der erste Teil einer Trilogie, aber vorerst in sich gut abgeschlossen. Der zweite Teil heißt "Ewiglich die Hoffnung" (Erscheinungsdatum noch unbekannt). 








In einem Satz: 
Eine schön erzählte Liebesgeschichte ohne zu viel Kitsch, deren Protagonistin aber etwas mehr Tatendrang gut getan hätte. 

Inhalt: 
Nikki hat einhundert Jahre im Ewigseits verbracht, dem Ort, den wir gemeinhin als Unterwelt oder Jenseits bezeichnen, fest verbunden mit Cole, der sich von ihrer Energie nährte. Nun darf sie zurück in ihre Welt, doch nur für sechs Monate, dann muss sie für immer zurück ins Ewigseits. Während für sie ein ganzes Jahrhundert vergangen ist, war sie in der Oberwelt jedoch nur ein halbes Jahr verschwunden und so versucht sie an das anzuknüpfen, was sie einmal hatte: an ihre Familie, ihre Freunde und ihre große Liebe Jack ... 

Meine Meinung: 
Das man mit diesem Buch einen Liebesroman vor sich hat, lässt sich schon beim ersten Anblick nicht leugnen. Das Cover sieht bereits verschnörkelt und weichgezeichnet aus und auch der Titel "Ewiglich die Sehnsucht" lässt keinen Zweifel aufkommen. Das finde ich gut! Denn hier wird direkt auf der Verpackung verprochen, was der Inhalt dann auch hält und nicht wie bei vielen anderen Romanen, die Fantasy und Action versprechen und dann mit ganz viel Gefühl daherkommen - was mich persönlich immer nervt, da meine Erwarungen dann nie erfüllt werden.

So stellte ich mich also auf eine kitschige Liebesgeschichte ein und bekam sie auch fast. Aber eben nur fast, denn statt wirklich kitschig zu werden (was der Titel ja vermuten lässt), ist die romantische Geschichte einfach nur schön. Es wird nicht dauernd angeschmachtet und angehimmelt, aber auch nicht nur nüchtern beschrieben. Die Autorin hat die perfekte Waage zwischen Gefühlen und Handlung geschafft. Der Schreibstil ist dabei klar, aber einfühlsam.

Man steigt zu dem Zeitpunkt in die Geschichte ein, als Nikki das Ewigseits verlassen darf und hat vorerst nicht erfahren, wie es dazu kam. Man weiß, dass sie zu Jack zurück will und zu ihrer Familie, um zu klären, was vor ihrem plötzlichen Verschwinden ungeklärt blieb. Man tappt als Leser allerdings etwas im Dunkeln, was sie denn klären will, und vor allem wie. Dafür bekommt man in regelmäßigen Rückblenden erzält, wie es eigentlich dazu kam, dass Nikki ins Ewigseit ging. Diese Rückblicke sind so wunderbar in die Geschichte eingewoben, dass ich sie wie Filmszenen vor Augen hatte. Genau in den richtigen Momenten kamen die richtigen Flaschbacks, und kurze Zeitangaben über den Abschnitten verhindern, dass man durcheinander kommt. Stück für Stück fügt sich langsam ein Gesamtbild zusammen. Eine sehr schöne Idee und vor allem hervorragend umgesetzt!

Etwas negativ aufgestoßen ist mir allerdings Nikkis Tatenlosigkeit. Sie kommt aus dem Ewigseits zurück, weiß, dass sie nur sechs Monate Zeit hat um alles zu regeln und tut die ersten Monate praktisch nichts. Für den Leser wird es nicht langweilig, denn der hat ja die Rückblicke, aber man fragt sich schon, was sie denn nun eigentlich will, warum sie zurück gekommen ist. Erst gegen Ende nimmt die Handlung dann wirklich Fahrt auf.

Die Geschichte ist in sich abgeschlossen und man kann daher auch ruhig den ersten Teil schon lesen, auch wenn der zweite wohl noch einige Zeit auf sich warten lassen wird. Für mich könnte der erste Teil auch so stehen bleiben, ohne eine Forsetzung. Den größten Charme machten für mich ohnehin die Rückblenden aus, die die Figuren Stück für Stück verständlicher machten, und auf diesen Trick wird die Autorin im zweiten Teil nicht zurückgreifen können - denke ich jedenfalls. Aber ich lasse mich auch gerne überraschen.


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