Montag, 15. April 2013

Richard Ungar - "Die Time Catcher"


























Caleb ist 13 Jahre jung und ein Time Catcher. Er unternimmt kurze Zeitsprünge, um Gegenstände aus anderen Zeiten zu stehlen, für die reiche Auftraggeber seinem "Onkel" eine Menge Geld zahlen. Ihm zur Seite stehen einige andere Jugendliche, wie die 13-jährige Abby, die seine Partnerin bei den meisten Catches ist. Doch er muss sich nicht nur vor der aufbrausenden Art seines "Onkels" in acht nehmen, sondern auch vor Mario, einem anderen Time Catcher, der es darauf abgesehen hat, Calebs Raubzüge zu sabotieren.







Zeitreiseromane sind eine schöne Sache, sie müssen nur logisch aufgebaut und gut durchdacht sein. Bei Jugendbüchern ist das sicher besonders schwer zu erreichen, denn mit komplizierten Erklärungen sollte man hier nicht protzen. Nachdem mein letzter Jugend-Zeitreiseroman dahin gehend eher ein Reinfall war, wurde ich bei "Die Time Catcher" nun nicht enttäuscht.

Von der ersten Seite an wird stets Spannung durch neue Zeitfenster und Diebstähle erzeugt. Ausgehend vom Jahr 2060 unternimmt Caleb, meist zusammen mit Abby, Sprünge in ganz unterschiedliche Zeiten. Da er sich nicht wesentlich länger als etwa eine halbe Stunde dort aufhalten kann, sind die einzelnen Sprünge stets kurz und bündig gehalten und eine riesige Einführung in die jeweilige Epoche wird so ebenfalls vermieden. Der Autor setzt hier eher auf kurzweilige Unterhaltung mit vielen überraschenden Wendungen und einem schnellen Schlagabtausch. Das Konzept geht meiner Meinung nach sehr gut auf, denn ich fühlte mich durchweg gut unterhalten, ohne dass riesige Logiklücken geklafft hätten.

Sicher fehlen dem erwachsenen Leser an der einen oder anderen Stelle ein paar tiefer gehende Erklärungen, aber da der Roman für Jugendliche gedacht ist, sollte das nicht weiter ins Gewicht fallen. Die Charaktere sind gut gezeichnet und sowohl mit Mario als auch mit "Onkel" (der irgendwie keinen richtigen Namen hat), wurden gute Gegenspieler geschaffen, bei denen man nie genau weiß, was dem Helden als Nächstes blüht.

Besonders schön fand ich das Ende des Buches, denn hier merkt man, dass die Geschichte vom Autor gut durchdacht wurde und alles abgerundet ist - so wie es eigentlich immer sein sollte, aber leider nicht immer ist. Gute Charaktere, eine runde Geschichte, ständige Spannung - auch wenn mich das Buch persönlich nicht extrem berührt hat, so hat es dennoch die volle Punktzahl voll und ganz verdient und es dürfte vor allem auch ein Roman sein, dem man mal einem Jungen in die Hand drücken kann.


Verlag: cbj
Seiten: 416
ISBN: 978-3570155745
Preis: 14,99 € (Hardcover)
Erscheinungsdatum: 25. März 2013

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