Sonntag, 31. Juli 2011

Heather Terrell - "Jenseits des Mondes"

Titel: "Jenseits des Mondes"
Autor: Heather Terrell
Verlag: Ullstein
Seiten: 304
ISBN: 3548282229
Anmerkung: Es handelt sich um den zweiten Teil der Reihe "Die Chroniken der Nephilim"
Preis: 8,99 € (Taschenbuch)
Erscheinungsdatum: 15. Juli 2011









In einem Satz:
Ein Romantik-Geplänkel, mit einem Spritzer Fantasy, das leider jeglicher Tiefe entbehrt (sowohl bei der Story als auch bei den Charakteren) – schnell gelesen, schnell vergessen.

Inhalt:
Elli ist eine Highschool-Schülerin, doch alles andere als normal. Wie ihr Freund Micheal ist sie ein „Nephilim“, das Ergebnis einer Liebe zwischen (gefallenem) Engel und Mensch. Als ob das nicht schon genug wäre, ist sie aber auch die Auserwählte, die das Schicksal der Menschheit in der Hand hält. Während sie vorerst versucht, möglichst nicht aufzufallen und mit Michael ein normales Teenager-Leben vorzugaukeln, planen die beiden, wie sie die drohende Apokalypse aufhalten könnten …

Eigene Meinung:
Angezogen hat mich eigentlich das hübsche Cover. Die Leseprobe hat sich ebenfalls ganz gut gelesen, so dass ich mich bei Vorablesen für ein Exemplar bewarb, obwohl ich den ersten Teil der Reihe nicht kenne. Anhand der eingestreuten Hinweise konnte ich mir aber schnell ein gutes Bild davon machen, was bisher geschehen ist und wie die einzelnen Personen zueinander stehen. So blieb dann auch der Anfang der Geschichte interessant, musste ich doch erst einmal alle Protagonisten kennen lernen. Da die sich aber auf etwa zweieinhalb Charaktere beschränken, war das auch schnell abgehakt. Elli und Michael, das war’s schon fast. Später tritt dann Ellis Freundin Ruth in Erscheinung, bleibt aber ein mehr als blasser Handlanger. Auch Rafe reißt dann mit seinem Erscheinen nicht mehr wirklich etwas raus. Er und Ruth ergeben für mich zusammen gerade so die angesprochene halbe Person. Alle anderen bleiben Randfiguren für die sogar dieser Titel schon zu hoch gegriffen ist.

Kommen wir zum Inhalt. Elli liebt Michael, Michael liebt Elli … und das wird scheinbar endlos hervorgehoben. Rafe darf dann kurzzeitig für Verwirrung sorgen um anschließend vom Erdboden verschluckt zu werden. Ach ja, und dann war da noch die alles bedrohende Apokalypse, die nebenbei auch mal erwähnt wird. Ach was soll’s … Knall, Bumm, Päng … Erledigt! Wo war nochmal Michael zum anschmachten?!

Verteilt auf knapp 300 Seiten zählt man sage und schreibe 46 (!) Kapitel. Autsch. Zwar wird dadurch die Handlung etwas in Fetzen gerissen, aber die Leselust doch einigermaßen bei Laune gehalten. Frei dem Motto „Ach, eins schaff ich nun auch noch“, wähnt man sich schneller am Ende des Buches als man denkt. Mal abgesehen davon, dass so natürlich unzählige halb oder ganz leere Seiten entstehen und man dementsprechend noch schneller vorankommt. Gefüllt sind diese Kapitel zu gut 70 Prozent mit Ellis Gedanken über Michael, was zwar anfangs noch ganz unterhaltsam ist, aber dann schnell sauer aufstößt. Der eigentliche Kampf der Engel, Nephilim, Gefallenen etc. kommt deutlich zu kurz und scheint keinerlei Konsequenzen zu haben. Eingewoben in eine eigentlich Heile Welt bleibt diese auch weitestgehend heil  – oder eventuelle Folgen werden nur am Rand erwähnt und haben zumindest auf die Welt der Protagonisten keine nennenswerten Auswirkungen. Alles was für Konflikte sorgen könnte, wird ganz schnell aus dem Weg geräumt, so dass eigentlich nichts bleibt, dass Spannung hervorruft oder hält.

Einzig der Schreibstil ist flüssig und leicht zu lesen. Fällt weder besonders positiv noch negativ auf. So schwebt man geradezu durch den Roman bzw. der Roman an einem vorbei. In spätestens 2 Wochen werde ich den Inhalt wohl wieder vergessen haben. Weder wurde bei mir Neugier auf den ersten Teil geweckt, noch bin ich gespannt auf den dritten.

Eine letzte Frage, die für mich im Raum stehen bleibt, betrifft den Titel: Was bitte hat der mit dem Inhalt zu tun? Nicht einmal ansatzweise wird ein Bezug zum Mond hergestellt oder zu irgendetwas, was poetisch auch nur im Entferntesten damit in Zusammenhang  stehen könnte.







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