Titel: Wir sind die Könige von Colorado
Autor: David E. Hilton
Verlag: Arche
Seiten: 392
ISBN: 3716026476
Preis: 19,90 (Hardcover)
Inhalt:
Wir schreiben das Jahr 1963, als der 13 jährige Will seinem gewalttätigen Vater ein Messer in den Bauch sticht um sich und seine Mutter vor ihm zu schützen. Zwar überlebt der Vater aber dennoch wird Will zu zwei Jahren Aufenthalt auf der "Swope Ranch", einer Besserungsanstalt für verhaltensauffällige Jugendliche, verurteilt um dort Pferde zu zähmen und dadurch wieder gehorsam zu lernen. Doch was er dort erlebt wird sein Leben für immer verändern ...
Meine Meinung:
Das Buch beginnt in der heutigen Zeit und zeigt einen Will, der alt und gebrochen, aber nun endlich bereit ist über das zu berichten, was er in seiner Jugend erlebt hat. Mit gerade einmal 13 Jahren aus seiner gewohnten Umgebung gerissen und auf eine Pferderanch mitten im Nirgendwo verfrachtet, musste er versuchen das Beste aus seiner Situation zu machen und die zwei Jahre irgendwie überstehen.
Das "irgendwie" trifft es dabei genau auf den Punkt, denn es sind grausame Jahre. Die schlimmsten seines ganzen Lebens. Einzige Lichtblicke scheinen Benny, Mickey und Coop zu sein, drei andere Jungen des Lagers, zwischen denen sich eine tiefe Freundschaft entwickelt.
Ohne Umschweife beschreibt der Autor die brutalen Ereignisse auf der Ranch, die alles andere als ein guter Ort ist, beleuchtet aber auch die einzelnen Hintergründe der Jungen und die Umstände die sie zur Gewalt getrieben haben und hinterlässt damit ein flaues Gefühl im Magen des Lesers. Immer wieder fragt man sich, ob auf diese weise auch nur ein Kind auf den rechten Weg zurück gebracht werden kann.
Es handelt sich um eine vom Autor erdachte Geschichte, doch das musste ich mir während des Lesens immer wieder bewusst ins Gedächtnis rufen. Zu real wirken die Ereignisse als dass man sie einfach als erfunden abtun kann. Und während ich mir zwischendurch die Tränen noch verkneifen konnte, wurde mir am Ende der Griff zum Taschentuch dann doch nicht erspart.
Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, der bereit ist sich mit einer Welt abzugeben, in der nicht die Glückseligkeit vorherrscht, sondern das nackte Überleben im Vordergrund steht. Und jedem, der nicht allzu zart besaitet ist, denn auch die gewaltigsten Szenen werden vom Autor völlig unverblümt wiedergegeben.
"Wir sind die Könige von Colorado" ist ein gewaltiges Debut eines Autors, der es mit nur wenigen Worten schafft ein untergründiges Schaudern zu erzeugen, das andere mit ganzen Büchern nicht hervorzurufen vermögen.
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Dann war das nicht nur mein Eindruck, dass der Autor es wirklich drauf hat! Und der ist auch noch so nett!!! Ich durfte ihn sogar interviewen. Ich werde garantiert weiterhin Bücher von ihm lesen!! :)
AntwortenLöschenInterviewen? Ist ja hammer! Er hat dir nicht zufällig verraten, um was es in seinem nächsten Roman gehen wird, oder? ... Oder viel wichtiger: wann wird er erscheinen? *g*
AntwortenLöschenIch werde den dann wohl auch kaufen ohne die Inhaltsangabe überhaupt zu beachten *lach*
Oh ja. Das Buch ist wirklich empfehlenswert. Ehrlich gesagt hab ich auch versucht die Tränen zwischendurch zu unterdrücken, aber geklappt hat es nicht. Zu dumm, weil ich das nämlich im Zug gelesen hab. :D
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