Montag, 11. Juli 2011

Romantik für Anfänger

Titel: Romantik für Anfänger
Autor: Ron Markus
Verlag: KiWi
Seiten: 317
ISBN: 9783462042917
Preis: 14,95 € (Taschenbuch)
Erscheinungsdatum: 18. April 2011





Klappentext:
In ihrer Telenovela geht es um Gefühlsstürme und lodernde Flammen der Liebe – im echten Leben hingegen steht der Drehbuchautorin Charlotte der Sinn überhaupt nicht nach Romantik: Ihr Ex-Freund Marius hat sie mit gefühlten 99% ihrer Kolleginnen betrogen.

Als eine Rosenheimer Hausfrau namens Huber Sabine in Charlottes Berliner Großstadtleben auftaucht, trifft der eigene Telenovela-Kitsch Charlotte wie ein Bumerang. Denn die Huber Sabine ist ein Superfan, und ganz wie ihr Vorbild aus Charlottes Serie »Engel der Liebe« ist sie von der Idee beseelt, einsame Herzen zusammenzuführen. Ihr erstes Opfer: Charlotte. Denn die Huber Sabine spürt genau, dass auch auf Charlotte eine große, wahre Liebe wartet: Ex-Freund Marius.
Als sich dann auch noch Alex, der als One-Night-Stand gedacht war, dauerhaft in Charlottes Altbauwohnung einquartiert und ihr Chef kurzerhand seine esoterisch angehauchte Frau zu ihrer Vorgesetzten macht, muss sie erkennen: Ihr eigenes Leben ist eine Telenovela geworden – und zwar eine verdammt turbulente.


Meine Meinung
"Romantik für Anfänger" von Ron Markus kommt in grellem Pink daher und verwirrt den Leser mit seinem schnulzigen Titel, doch wer den Mut hat, zu lesen, was sich zwischen den pinken Pappdeckeln verbirgt, der wird mit einer witzigen, sarkastischen und teilweise urkomischen Parodie auf die deutsche Telenovela belohnt.

Hauptakteurin des Romans ist Charlotte, die junge Chefredakteurin einer deutschen Telenovela, bei der der Name Programm ist: "Renata - Engel der Liebe". Doch die Serie steckt in einem Quotentief, so dass der Serienchef ihr zwecks kreativer Förderung die Leiterin des Renata-Fanclubs auf's Auge drückt. Dieser selbst ernannte größte Fan heißt Sabine Huber, kommt aus einem bayerischen Dorf, hat stets ihren Dackel Edi im Gepäck und sich ihrerseits selbst zum Liebesengel erklärt. Nun versucht sie Charlotte mit ihrem Verflossenen Marius wieder zu verkuppeln, doch die will nicht das geringste davon wissen, schaltet lieber Durchzug und konzentriert sich lieber ganz auf ihre Karriere ...

Was sich in der groben Handlung durchaus wie ein Liebesroman anhört, wird vom Autor von Anfang an entschärft um nicht zu sagen, jede Schnulze wird schon in ihrem Keim erstickt und zwar mit sehr viel Humor, Ironie und Sarkasmus. Alles Dinge, die ich liebe (im Gegensatz zu schnulzigen Szenen). Charlotte selbst ist eine Figur, die vor Ironie nur so strotzt und da die gesamte Handlung aus ihrer Sicht geschrieben wurde, ist es kein Wunder, dass man dank ihrer allgegenwärtigen Kommentare so manches Mal laut auflachen muss.

Das Ende des Buches wird oft als zu schnell oder zu heftig angesehen. Auch ich hatte diesen Eindruck. Allerdings denke ich, dass genau das Ende wohl das richtige für ein Buch dieser Art ist. Es bildet nicht das wahre Leben ab und es ist eine Parodie auf die Telenovela. Da ich jetzt kaum das Ende beschreiben kann, wird sich der geneigte Leser wohl selbst ein Urteil bilden müssen, aber so viel sei angeraten: Seht das Ende auf den gesamten Hintergrund des Buches bezogen und ich denke es wird doch für die meisten passend sein.



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