von Zoran Drvenkar
Verlag: cbj
Seiten: 432
ISBN: 978-3570154595
Preis: 16,99 € (Hardcover)
Erscheinungsdatum: 1. Oktober 2012
Anmerkung: Dies ist der erste Teil eine Zweiteilers oder einer Reihe. Über den zweiten Teil ist noch nichts bekannt.
In einem Satz:
Zoran Drvenkar versteht es wie kein Zweiter, seine Leser so geschickt durch ein Labyrinth zu manövrieren, dass man am Ende das Gefühl hat, doch immer nur geradeaus gegangen zu sein.
Inhalt:
Motte, ein ganz normaler 16-jähriger Junge erhält eine Mail, dass er am nächsten Tag tot sein wird. Und tatsächlich, am nächsten Morgen erwacht er zwar, aber nicht in seinem lebenden Körper, sondern als Engel mit richtigen Flügeln. Wie ist es dazu gekommen? Warum ist er zum Engel geworden? Was hat sein Vater damit zu tun, der scheinbar gar nicht von seinem Tod geschockt ist?
Meine Meinung:
Ohje, eine Rezi über dieses Buch schreiben zu müssen, ist eine Strafe! Man will es über den grünen Klee loben, aber kann irgendwie nicht. Ich könnte jetzt durchweg einfach nur schreiben: Das war super, und das war auch super, und ...! Was fehlt, ist die Begründung, denn wo auch immer ich versuche anzusetzen, meine lieben Leser werden es einfach nicht nachvollziehen können, ohne das Buch selbst gelesen zu haben. Noch schlimmer ist es eigentlich nur, eine Inhaltsangabe über "Der letzte Engel" zu schreiben - denn das geht einfach nicht! Ich habe es versucht, aber man kann einfach nichts über das Buch schreiben, ohne zu viel zu verraten. Und ich kann versprechen, das Buch ist sehr viel mehr, als die Inhaltsangabe, oben! Viel, viel mehr!
Motte ist vielleicht so etwas wie die einführende Person. Bei seinem ersten Auftritt denkt man, dass man ihm nun folgt und erlebt, wie er damit umgeht, ein Engel zu sein. Aber falsch gedacht. Man folgt in diesem außergewöhnlichen Roman keiner Person, sondern einer Geschichte. Und diese Geschichte wird aus zig verschiedenen Perspektiven erzählt und die Zeitsprünge sind teilweise gigantisch und rasend schnell. Die Leistung des Autors ist es dabei, den Leser nicht zu verwirren oder den roten Faden verlieren zu lassen - und das ist Zoran Drvenkar gelungen. Unglaublich, aber wahr. Die einzelnen Episoden und Perspektiven hat er so genial verknüpft, dass man nie den Faden verliert und immer selbst noch ein wenig rätseln kann.
Aus dem Hier und Jetzt heraus wird man immer wieder in verschiedene Zeitebenen katapultiert und erlebt manche Dinge aus verschiedenen Perspektiven und erst wenn man alle Zeiten und Perspektiven durch hat, setzt sich Stück für Stück ein großes Gesamtbild aus lauter kleinen Puzzlestücken zusammen und man hat immer wieder kleine Überraschungsmomente oder Aha-Effekte. Dabei wiederholt sich aber auch nichts so wirklich - wie gesagt, eine Meisterleistung! Ich hätte schon nach 50 Seiten den Überblick verloren, wenn ich das hätte schreiben sollen.
Da sehr viele Personen handeln, wurde den einzelnen Charakteren nur so viel Tiefe mitgegeben, wie es für die Handlung nötig ist, aber genug, um jeden Einzelnen genau vor Augen zu haben. Keiner von ihnen wirkt wie einfach aus der Luft gegriffen und mit einzelnen konnte ich durchaus mitleiden.
Für mich ist "Der letzte Engel" ein durch und durch gelungenes Buch, denn endlich habe ich mal wieder das Besondere gefunden, dass mich mitreißt, fesselt und das Buch nicht vergessen lässt. Regelmäßige Leser meines Blogs ahnen nun sicher schon, was das bedeutet: "Der letzte Engel" darf auf den Buchthron! :-)
...und ab auf den Buchthron!
Ah, da ist deine Rezension ja :)
AntwortenLöschenMuss ich mir doch gleich mal genauer anschauen, aber deine Bewertung ist ja schon mal sehr gut! :)
Liebe Grüße Caro
Das Buch hat dich ja wirklich beeindruckt :) Du hast Recht, rein vom Klapptext her hätte ich mir das Buch kaum gekauft. Aber jetzt hast du mich wirklich neugierig gemacht, das wandert direkt mal auf die Wunschliste.
AntwortenLöschenHat das Buch denn ein sehr offenes Ende? Bzw. merkt man ihm an, dass es der Auftakt zu einer Reihe ist? Ich wollte ja eigentlich keine neuen Reihen anfangen, aber da kommt man irgendwie nicht drum herum ;o)
Liebe Grüße,
Kermit
Ja, man merkt, dass es ein Auftakt ist. Im Grunde ist es das Ende eines ersten Abschnitts, aber das Ende ist schon sehr gut gewählt als Schnitt und der Handlungsbogen ist in sich abgeschlossen.
LöschenAlso kein Grund, das Buch nicht auf die Wunschliste zu packen ;o) Danke dir!
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