Donnerstag, 24. Juli 2014

Kerstin Gier - "Silber: Das erste Buch der Träume"























Neuer Wohnort, neue Schule, neue Freunde - das alles ist nichts ungewöhnliches für Liv Silber, die von ihrer alleinerziehnden Mutter zusammen mit Schwester und Kindermädchen ständig um die halbe Welt gezerrt wird. Ein neuer Vater und zwei neue Geschwister fallen jedoch aus dem Rahmen. Vor vollendete Tatsachen gestellt muss Liv nun also in der neuen Patchwork-Familie mitten in London zurecht kommen und ihr neuer Bruder Grayson scheint ein ziemlicher Geheimniskrämer zu sein. Als sie eines Nachts seinen Pulli trägt, schafft sie es, in ihren und seinen Träumen umher zu wandern und auch Graysons Freunde scheinen Nachts nicht wirklich nur zu schlafen ...





"Silber" ist ein Jugendbuch. Ganz klassisch, ohne eine allzu komplizierte Hintergrundgeschichte, ohne komplizierte Charaktere und ohne dass man sonderlich um die Ecke denken muss. Und wie jedes gute Jugendbuch ist es witzig, ja irgendwie peppig geschrieben und bietet genug zum Knobeln, damit man als Leser immer am Ball bleibt. Und genau dafür - um es dieses Mal vorweg zu nehmen - gibt es von mir auch die volle Punktzahl. Eigentlich könnte die Rezension nun enden, tut sie aber nicht, denn sicher möchte es der eine oder andere noch genauer wissen.

Warum betone ich so, dass es ein klassisches Jugendbuch ist? Weil das heute eigentlich schon nicht mehr die Regel ist. Oft begeistern mich als erwachsener Leser die Jugendbücher von heute mindestens genauso sehr wie die eigentliche Zielgruppe. Nur das man als Erwachsener mit anderen Augen liest und gerade zum Beispiel aus Dystopien ganz andere Schlüsse zieht. Bei "Silber" hingegen gibt es nur eine Ebene. Es wird eine mehr oder weniger einfache Geschichte erzählt. die nicht allzusehr in die Tiefe geht. Liv kann plötzlich in Träumen umher wandern und so richtig erfährt man nicht, warum. Ich glaube als 12-14-Jährige hätte ich das auch gar nicht hinterfragt. Dafür wird die Geschichte aber liebevoll erzählt und schwankt geschickt zwischen dem Abenteuer und den normalen Alltagsproblemen. Der witzige Schreibstil der Autorin trägt dann sein Übriges dazu bei, dass es nie langweilig wird. Und so habe ich das Buch auch so ziemlich in einem Rutsch gelesen und mich einfach von der simplen, aber wunderbar erzählten Geschichte davontragen lassen.

Die Liebesgeschichte, die natürlich ihren Anteil hat, war für mich nicht wirklich nachvollziehbar. Allerdings war ich froh, dass sie wenigstens nicht so verkitscht war, wie in manch anderen Büchern, da Liv sich auch selbst immer wieder zur Ordnung ruft und zur Not auch noch ihre kleine Schwester Mia hat, die sie auch gerne mal als verliebtes Schaf betitelt. Vielleicht bekommt sie ja in den nächsten Bänden noch ein wenig Tiefe. Auch über diese ganze Traumgeschichte möchte ich natürlich mehr erfahren, denn die Szenen, in denen Liv in ihren eigenen oder anderen Träumen umherwandert, fand ich wirklich schön umschrieben. Ich freue mich auf jeden Fall auf den zweiten Band.



Verlag: FJB
Seiten: 416
ISBN: 978-3841421050
Preis: 18,99 € (Hardcover)
Erscheinungsdatum: 18. Juni 2013
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