Mittwoch, 6. August 2014

Kerstin Gier - "Silber - Das zweite Buch der Träume"























Liv Silber hat sich mittlerweile daran gewöhnt, dass sie das Haus mit einer neuen Familie teilen muss. Und auch das Wandern in ihren Träumen ist für sie alltäglich geworden. Regelmäßig trifft sie sich mit ihrem Freund Henry auf dem Gang mit den Traumtüren und verbringt schöne Stunden. Es bleibt jedoch nicht lange so friedlich in der Welt der Schlafenden. Schon bald taucht ein seltsamer, bedrohlich wirkender Mann auf und das Ratespiel beginnt erneut. Dass das herumschleichen in Träumen auch Auswirkungen auf das reale Leben haben kann, bemerkt Liv, als ihre kleine Schwester Mia anfängt zu schlafwandeln und damit in tödliche Gefahr gerät.






"Das zweite Buch der Träume" konnte mich noch mehr überzeugen, als der erste Teil der Reihe. Die Handlung wirkt nicht mehr ganz so erzwungen und man kann einfach eintauchen und erst nach den letzten Seiten wieder erwachen. Spannend und unterhaltsam bleibt es dabei dauerhaft. Ich könnte Ewigkeiten damit verbringen, einfach Livs Traum- und Realitätsalltag zu folgen. Frei dem Motto "Irgendwas ist immer" wird man von einem Erlebnis ins andere geworfen und nicht immer sind es außergewöhnliche Dinge, sondern oft auch ganz alltägliche Sachen, wie die Beziehung der Mutter oder die neu eingeführte Großmutter, die sich als wahres Biest erweist. Diese Mischung aus Alltag und Fantasy macht wohl das Besondere aus, was einen einfach nicht vom Buch loskommen lässt.

Wenn ich etwas bemängeln müsste, dann wäre es wohl das Ende. Wie schon im ersten Band wirkt es auch hier überdramatisiert. Ganz so als müsste jetzt einfach unbedingt etwas ganz Außergewöhnliches passieren, ohne dass es so wirklich zum Rest passen mag. Das ganze Buch über bleibt der Fantasyanteil auf einem Level, den man als real akzeptieren kann ... und dann immer diese absurden Enden. Aber was soll's, dafür ist es ein Jugendbuch und ein bißchen Drama gehört halt einfach dazu. Viele wären wahrscheinlich eher enttäuscht, wenn es nicht so wäre.

Was besonders positiv auffällt, ist Kerstin Giers Umgang mit Dialogen. An keiner Stelle wirken sie gestelzt, sondern stets wie aus dem Leben gegriffen. Immer passiert irgendetwas um die Sprechenden herum und das Kopfkino kann ganze Arbeit leisten. Auf die anfängliche Beschreibung der Figuren, besonders der scheinbar gleich aussehenden Jungs, habe ich allerdings schon bald nicht mehr zurückgegriffen. Sie haben sich in meinem Kopf selbstständig gemacht und sehen jetzt wohl ganz anders aus, als Frau Gier es geplant hatte. Auf diese Weise wird mir Liv und ihre Welt aber wohl noch lange in Erinnerung bleiben und ich bin gespannt auf den nächsten Teil der Reihe, um wieder mit ihr in die Traumwelt reisen zu können.


Verlag: FJB
Seiten: 416
ISBN: 978-3841421678
Preis: 19,99 € (Hardcover)
Erscheinungsdatum: 23. Juni 2014
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