Donnerstag, 21. März 2013

Andreas Izquierdo - "Das Glücksbüro"

























Albert Glück ist Beamter mit Körper und Seele. Er arbeitet nicht nur in "seinem" Amt, nein er wohnt sogar dort und das seit über 30 Jahren. Täglich folgt er seiner Routine, hält seine Dinge in Ordnung, kommt niemandem in die Quere. Doch eines Tages liegt ein Antrag auf seinem Tisch, den es eigentlich gar nicht geben dürfte und der Albert bei seiner Ehre packt: Er kann den Antrag doch nicht einfach unbearbeitet lassen! Und so tut Albert alles, was nötig ist, um das Geheimnis des Antrags zu ergründen und stellt bald fest, dass es noch viel mehr im Leben gibt, als Anträge und Routine.







Ein neuer Roman von Adreas Izquierdo - endlich! Ok, die Inhaltsangabe hat mich jetzt nicht so wahnsinnig gelockt, aber es ist wie immer bei seinen Büchern: drin steckt viel mehr als draufsteht. Eine Mogelpackung verkehrt herum, könnte man sagen. Ich meine, wen interessiert es schon, von einem Beamten zu lesen? Kann doch nur langweilig werden, oder? Weit gefehlt, denn "Das Glücksbüro" ist absolut herzerwärmend - und irgendwie magisch.

Albert Glück ist eine Figur, die von Anfang an sympathisch ist und es macht einfach Spaß, nach und nach zu entdecken, wie er lebt und was er den ganzen Tag so macht. Noch wichtiger erscheint es aber, zu erfahren, wie es dazu kam, dass er sich im Amt zurückgezogen hat, doch damit wird lange hinterm Berg gehalten. Ich habe ziemlich schnell mit Albert mitfühlen können und wollte unbedingt wissen, wie es mit ihm weitergeht.

Der Schreibstil ist, typisch Izquierdo, immer absolut treffend, bildhaft, aber doch nicht zu ausschweifend - also für mein Empfinden perfekt. Ich kann mich einfach in den Sätzen verlieren und mich immer wieder wundern, wie man etwas so treffend beschreiben kann. Mit seiner ganz eigenen Sprache haucht er nicht nur Alberts Gedanken, sondern dem ganzen Roman Magie ein, und wenn man das Buch am Ende zur Seite legt, muss man zwangsläufig darüber nachdenken, ob man aus dem eigenen Leben wirklich das macht, was man daraus machen könnte. Über viele Dinge denkt man im Laufe der Geschichte nach und am Ende bleibt die Frage, was wirkliches Glück ist, im eigenen Raum stehen.

Ich könnte nicht genau sagen, was dieser Roman ist, denn er lässt sich nicht so einfach in eine Schublade stecken. Es ist kein Liebesroman, wie man nach Cover und Klappentext vermuten würde, aber die Liebe spielt doch eine große Rolle. Es ist kein Fantasyroman, und dennoch scheint hier etwas Magisches zu geschehen. Und es ist kein humoristisches Buch und trotzdem musste ich des Öfteren lachen ... und am Ende auch noch weinen. Es enthält von allem und für alle etwas - also sollten es auch alle lesen! :-)


Verlag: Dumont
Seiten: 268
ISBN: 978-3832162252
Preis: 9,99 € (Taschenbuch)
Erscheinungsdatum: 25. Februar 2013

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