Josif Bondar betreibt eine kleine Privatdedektei in Köln, einzige Angestellte ist seine exhibitionistische Sekretärin. Doch an Aufträgen mangelt es ihm nicht und so wird er herangezogen um Mordfälle zu klären, Vaterschaftstest in die Wege zu leiten und nebenbei auch seinem Nachbarn Ahmed zu helfen, herauszufinden, wer sein Auto zerstört hat.
Meist fällt es mir leicht, ein Urteil über Bücher zu fällen und ganz besonders liebe ich mein Hobby, wenn ich kleine Diamanten präsentieren darf. Aber es gibt sie auch, diese unliebsamen Momente, um die ich mich eigentlich lieber drücken möchte. Die sind vor allem dann da, wenn ich das Erstlingswerk eines neuen Autors in den Händen halte und einfach nicht viel Gutes darüber zu sagen weiß. Dann würde ich lieber den Kopf in den Sand stecken und gar nichts von mir geben. Aber auch solche Rezensionen werden ja gebraucht. Und da ich an einer Leserunde zu diesem Buch teilnehmen durfte, weiß ich zum Glück, dass viele es auch ganz toll fanden. "Glaube, Liebe, Mafia" ist also auf jeden Fall schonmal ein Buch, über das sich wohl jeder sein eigenes Urteil bilden muss. Die einen finden es klasse und die anderen, naja, zu denen gehöre ich.
Zuerst einmal muss ich sagen, dass dieses Buch einfach viel zu dünn ist. Ja, ich fand es nicht gut, aber zum Großteil lag das wohl daran, dass Mark Zak einfach viel zu viel Inhalt auf diese wenigen Seiten pressen wollte. Das Erzähltempo war dadurch mörderisch hoch, viele Dinge wurden nur angerissen und mehr als genug Personen von einem Handlungsort zum anderen gescheucht. Irgendwann fing sich bei mir alles an, zu drehen und ich wusste nicht mehr, um was es nun eigentlich geht - und ganz ehrlich: Ich kann den gesamten Inhalt gar nicht mit eigenen Worten wiedergeben, weil ich entweder die Hälfte vergessen oder alles gnadenlos durcheinander hauen würde.
Der Beginn liest sich eigentlich noch ganz gut und ließ mich auch öfter mal lachen. Die Figuren waren fürs Erste gut skizziert und die Pointen haben gesessen. Leider ließ es bald schon rapide nach. Von dem anfänglichen Humor (den ich mir ja eigentlich so erhofft hatte), war bald nicht mehr viel vorhanden, dafür wurde den Figuren dann ein dramatischer Hintergrund und jedemenge Pathos gegeben, mit dem ich an dieser Stelle einfach nichts anfangen konnte. Die Figuren änderten von hier auf jetzt die Meinung, ohne ersichtlichen Grund usw. Alles war einfach nur noch konfus und wirkte, als solle es schnell abgehakt werden.
Den letzten Dolchstoß bekam ich dann am Ende versetzt. Auch wenn es jetzt hart klingt, aber ich habe noch nie in meinem Leben so ein plumpes Ende gelesen. Das Motiv wurde vom Täter selbst vorgetragen, mit allen Begründungen, was in seinem Leben falsch lief, um dazu zu führen. Es klang als hätte er selbst erstmal ein Psychologiediplom gemacht um sich selbst zu ergründen, nee, das geht so nicht. Damit kann ich mich als Leser einfach nicht anfreunden. Letzte Handlungen, die ebenso unglaubwürdig waren, kamen noch dazu, aber die möchte ich hier natürlich nicht verraten.
Am Ende wusste ich nicht, ob ich froh sein soll, durch zu sein, oder ob ich mir nicht doch einfach die doppelte Dicke gewünscht hätte. Dann hätten die vielen verschiedenen Personen und Handlungen mehr Raum gehabt, um sich zu entfalten und Veränderungen wären nicht so plötzlich und unlogisch vonstattengegangen. Zwar ist es schön, mal mehr als nur einen Krimistrang zu haben, aber doch bitte nicht auf so engem Raum.
Verlag: KiWi
Seiten: 192
ISBN: 978-3462045048
Preis: 7,99 € (Taschenbuch)
Erscheinungsdatum: 14. Februar 2013
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