Jessamine lebt im alten England zurückgezogen auf dem Land. Alleine mit ihrem Vater, der als Heiler sein Geld verdient, bewirtschaftet und bewohnt sie ein altes Kloster. Dazu gehört neben den normalen Kräutergärten, die ihr Vater für seine Arbeit braucht, auch ein Giftgarten. Solange sie denken kann ist es Jessamine verboten, den Garten mit den gefährlichen Pflanzen zu betreten und doch reizen sie gerade diese Gewächse am meisten. Als eines Tages ein Junge namens Weed bei ihnen abgeliefert wird, bemerkt Jessamine schnell, dass ihn ein Geheimnis umgibt und dass er eine ganz besondere Verbindung zu Pflanzen hat ...
"Die Poison Diaries" ist ein Märchen. Punkt. Wer dieses Buch in die Hand nimmt, dem sollte dies besser vorher klar sein. Mir war es nicht klar und umso überraschter war ich, welche Wendung die Handlung im Laufe der Geschichte nahm, welch seltsame Ereignisse geschahen und auch der Schreibstil hat etwas märchenhaftes an sich. Zum Glück mag ich Märchen sehr gerne und ich lasse mich gerne verzaubern, daher war das Buch für mich genau das richtige. Aber ich kann nun auch gut verstehen, warum die Geschichte nicht jedem zusagt.
Allein der Schreibstil katapultiert den Leser eigentlich bereits mit den ersten Sätzen ins alte England. Man fühlt regelrecht die Ruhe und Geborgenheit in der Jessamine aufwächst. Beim Lesen kehrt eine Art innere Ruhe ein, wie es eigentlich immer der Fall ist, wenn man Märchen liest. Man weiß genau, dass nun etwas zauberhaftes kommt, das so aber nicht unbedingt der Wahrheit entsprechen muss und man ist bereit sich darauf einzulassen.
Die Handlung selbst wird eigentlich erst im letzten Drittel märchenhaft. Anfangs werden die Vorgänge auf dem Hof und Jessamines Leben erzählt und auch als Weed auftaucht, weiß man nicht gleich etwas mit seiner seltsamen Art anzufangen, ahnt aber doch recht früh, dass die Geschichte jetzt wohl abdriften wird. Leider überschlagen sich im letzten Drittel die Ereignisse etwas und statt nur aus Jessamines Sicht zu lesen, wechselt nun der Erzähler immer wieder zu Weed. Das ganze war mir dann etwas zu turbulent erzählt, vor allem, da ich mich vorher so an diesen ruhigen, getragenen Stil gewöhnt hatte. Insgesamt hat mir die Geschichte aber sehr gut gefallen, auch wenn das Ende etwas konfus war.
Verlag: FJB
Seiten: 272
ISBN: 978-3841421241
Preis: 14,95 € (Hardcover)
Erscheinungsdatum: 1. Juni 2011
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