Titel: "Das Lied von Malonia"
Autor: Catherine Banner
Verlag: Penhaligon
Seiten: 476
ISBN: 3764530006
Preis: 18,95 € (Hardcover) / 8,95 € (Taschenbuch)
Erscheinungsdatum: 27. August 2008
Anmerkung: "Das Lied von Malonia" ist der erste Band einer Trilogie. Der Zweite Teil "Die Kinder von Malonia" ist ebenfalls bereits erschienen.
In einem Satz:
Eine eigentlich gute Geschichte mit einer interessanten Grundidee, aber leider auch etwas zu unausgereift und wirr.
Inhalt:
Leo North aus Malonia erzählt seine Geschichte: Wie er mit seiner Großmutter und seinem kleinen Bruder Stirling in ärmlichen Verhältnissen aufwuchs, wie er ein geheimnisvolles Buch fand, dass sich selbst schrieb und wie er von dem sagenumwogenen Land "England" träumte. Inmitten von Krieg und Unruhen in Malonia bricht Leos Leben auseinander und weitab davon beginnt für einen jungen Prinzen in England ein neues.
Meine Meinung:
"Das Lied von Malonia" ist an sich schon ein sehr klangvoller Titel und auch die Inhaltsangabe klang sehr gut, so dass ich voller Neugier mit dem Lesen begann. Anfangs wird die Geschichte von jemanden erzählt, der alles gerade selbst niedergeschrieben hat. Er spricht in der Gegenwart und tritt auch im Laufe der Geschichte immer wieder mit ein paar Zwischenworten in Erscheinung. Der eigentliche Handlungsstrang ist aber die Geschichte, die dieser vorerst Unbekannte zu erzählen hat. Es stellt sich schnell heraus, dass es seine eigene Geschichte ist und somit ist auch die Identität des anfänglich unbekannten geklärt. Nun erzählt aber auch er in seiner eigenen Vergangenheit noch eine Geschichte von anderen Leuten, indem er in einem gefundenen Buch liest - und auch die dort handelnden Personen erzählen ab und an noch einige wenige Geschichten. Verwirrt? Ja, ich auch - man muss wirklich aufpassen, wer gerade was erzählt, in welcher Zeit und an welcehem Ort, um am Ende noch alle Fäden in der Hand zu halten.
Die einzelnen Handlungsstränge sind dabei aber durchaus interessant, man muss halt nur aufmerksam bei der Sache bleiben. Mir hat die Geschichte um Leo gut gefallen, sein ganzes Schicksal, auch wenn die Ereignisse manchmal recht holprig aufeinander folgten und an anderen Stellen dafür zu weit ausgebreitet wurden. Am meisten hat mir aber die Geschichte gefallen, die von Leo gelesen oder erzählt wurde - also quasi die Geschichte in der Geschichte. Und die wiederum kam mir teilweise zu kurz. Aber in diesem Punkt setzt wohl jeder Leser andere Schwerpunkte und es ist eine nette Idee, dass man quasi eine Auswahl hat. Andererseits ist aber wohl auch genau das die größte Schwäche dieses Werkes: Die Autorin hat einfach zu viele Geschichten, Handlungsstränge und Sichtweisen hineingepackt, so dass es irgendwann doch ziemlich wirr wird und ich teilweise den Eindruck hatte, dass sie selbst irgendwann den Überblick verloren hat.
Nicht immer ist klar, worauf die Autorin eigentlich hinaus will und oft hätte ich mir sowohl für die Figuren als auch für die Umgebung, in der sie handeln mehr Beschreibungen und mehr Tiefe gewünscht. Gerade das fremde Land Malonia bleibt so blass, dass man es gar nicht so recht als solches wahr nimmt, sondern eher als ein Land von nebenan. Es scheint sich von unserer Welt so gut wie gar nicht zu unterscheiden - zumindest werden keine gravierenden Unterschiede erwähnt.
Leo hingegen wird recht gut beschrieben und er macht im Laufe des Romans eine ziemliche Wandlung durch, auch wenn ich nicht unbedingt sagen würde, dass er mit seinen Erlebnissen wächst. Sein Handeln macht nicht immer Sinn, aber das tut das wahre Leben oft auch nicht. Und ich muss gestehen, dass er mir teilweise ziemlich unsympatisch war. Aber ich fand es gut, dass man mal einen Hauptcharakter hat, der nicht nur von positiven Wesenszügen geprägt ist. In die restlichen Figuren konnte ich mich eher wenig hineindenken. Ich habe ihre Geschichte gelesen, aber selbst nicht so recht Stellung zu ihnen bezogen. Am Ende habe ich mich aber doch gefragt, wozu ich nun eigentlich so genauen Einblick in Leos Leben erhalten habe. Irgendwie ist er die Hauptperson, ohne für die Handlung wirklich wichtig zu sein, ganz so als wäre einfach der falche Blickwinkel für den Roman gewählt worden. Mit einem anderen Protagonisten wäre die Geschichte noch viel eregnisreicher und interessanter geworden, denke ich. Schade eigentlich, denn die Grundidee ist nicht schlecht.
Nachdem ich mich über die Autorin informiert habe, muss ich aber auch sagen, dass ich das Buch nun mit anderen Augen betrachte. Catherine Banner hat diesen Roman mit gerade einmal 14 Jahren in Angriff genommen. Dafür hat sie sich selbst einen ziemlichen Brocken aufgeladen, denn eine Geschichte in zwei Welten spielen zu lassen und dann auch noch mehrere Handlungsstränge aus verschiedenen Sichtweisen zu erzählen, ist sicher keine leichte Aufgabe. Vielleicht wäre etwas weniger da ganz gut gewesen. Das sie Talent zum schreiben und erzählen hat, ist unverkennbar, aber ebenso ist es auch unbestreitbar, dass man dem Roman das Alter der Autorin auch anmerkt, da die Geschichte doch etwas unausgereift ist, es hier und da an Tiefe mangelt und man manchmal den Eindruck hat, dass sich die Autorin gleich selbst verzetteln wird.
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Vielen Dank für die Rezension!
AntwortenLöschenLiebe Grüße aus München vom Penhaligon Presse-Team
Hallo fireez,
AntwortenLöschenspricht das Buch für deinen Geschmack eher Jungs als Mädeln?
Bin gespannt auf deine Meinung dazu..
LG..starone...
Ich würde sagen es ist für beide gut geeignet. Das Buch ist aus Sicht eines Jungen geschrieben und wird daher nicht zu kitschig, denke ich. Aber Mädels dürften genauso ihr Lesevergnügen haben.
AntwortenLöschenHallo fireez,
AntwortenLöschenO.K. das ist gut zu Wissen für meinen nächsten Bücherkauf in meiner Familie!!
LG..starone..
Hallo Fireez,
AntwortenLöschenich hab das Buch auch schon eine Weile in meinem Regal stehen und jetzt hab ich richtig Lust darauf bekommen, es zu lesen-- nachdem ich Durch Deine Rezi wieder darauf aufmerksam gemacht wurde... Ich bin echt schon gespannt!
LG Kerstin