Samstag, 4. Februar 2012

Meg Rosoff - "Davon, frei zu sein"

Titel: "Davon, frei zu sein"
Autor: Meg Rosoff
Verlag: Fischer
Seiten: 240
ISBN: 3841421156
Preis: 14,95 € (Hardcover)
Erscheinungsdatum: 4. August 2010












In einem Satz:
Ein Mädchen, dass um ihre Freiheit kämpft und dabei viel erdulden muss, erzählt in einem knappen aber dennoch sehr berührenden Stil. 

Inhalt: 
Am Tag ihrer Hochzeit greift die junge Pell ein paar Lebensmittel, steigt auf ihr Pferd Jack und reitet davon. Sie will nicht als Fau eines Hufschmieds enden und bis ans Ende ihrer Tage Kinder versorgen und das Haus putzen. Sie will frei sein. Nur ihr kleiner Halbbruder hat sich nicht abschütteln lassen und begleitet sie auf ihrem Weg in ein neues, unbestimmtes Leben. Doch bald begreift sie, dass es nicht reicht, alles hinter sich zu lassen. Man muss auch einen neuen Anfang finden und überhaupt erst einmal irgendwie überleben. Und so schlägt sie sich durch, verliert alte Freunde und findet neue, kämpft ums überleben und versucht ihr Glück zu finden ...

Meine Meinung:
Nein, irgendwie mag das mit der Inhaltsbeschreibung einfach nicht funktionieren. Es ist schwer, den Inhalt dieses Romans in Worte zu fassen, ohne zu viel zu verraten und wahrscheinlich fühlte der Verlag ähnlich, denn als Klappentext finde man nur die ersten Sätze des Buches. Aber sie beschreiben nicht annährend, um was es in diesem Buch geht. Ich hatte den Eindruck, dass mich ein Mädchen aus gutem Hause erwartet, dem der Druck der Familie zu viel wird, eine drohende Zwangsehe vielleicht. Aber was ich bekam, war etwas ganz anderes, etwas viel besseres.

Pell stammt nicht aus gutem Hause, sondern aus einer armen Familie mit vielen Kindern, die täglich ums überleben kämpfen muss. Sie handelt egoistisch, als sie beschließt, wegzugehen und doch kann man sie gut verstehen. Sie strebt nicht nach Höherem, sondern einfach nur nach einem selbstbestimmten Leben, in dem sie nur für sich selbst die Verantwortung übernehemen muss und niemandem etwas schuldig ist. Dass sich ihr jüngerer Bruder Bean an ihre Fersen heftet, ist dabei keine große Hilfe, aber sie kämpft auch für seine Freiheit und sein Glück.

"Davon, frei zu sein" ist alles andere als ein schön dahinplänkelnder Mädchenroman, in dem alle immer glücklich sind und alles gut ausgeht. Knallhart wie das wahre Leben begegnen Pell verschiedene Schicksalschläge, so dass ich mich zwischendurch schon fragte, ob nicht auch mal was gut ausgehen kann. Aber im Grunde tut es das zumindest teilweise, wenn auch nicht so, wie man es erwartet hätte. Und wie im wahren Leben funktioniert nicht immer alles so, wie man es sich ausmalen würde und man bekomm gut vorgeführt, wie manchmal nur eine Kleinigkeit ein halbes Leben verändern kann.

Das Buch erzählt auf gerade einmal 240 Seiten eine recht lange Zeitspanne, weshalb man regelreht durch Pells Leben huscht und so habe ich es zwischendurch absichtlich kurz zur Seite gelegt weil ich einfach nicht wollte, dass es so schnell endet - und auch ein wenig, weil ich das gelesene erst einmal verarbeiten musste. Trotz der Kürze sind mir die Figuren aber sehr ans Herz gewachsen. Obwohl ich das Buch vor fast einem Monat gelesen habe, habe sie aber noch immer vor Augen.

Am schwierigsten dürfte für manch einen der Schreibstil der Autorin sein. Sie springt sehr viel zwischen verschiedenen Zeiten und Ereignissen. Zwar immer durch ein neues Kapitel gekennzeichnet, aber trotzdem ist es manchmal nicht sofort erkennbar, von was sie gerade spricht. Erst nach einigen Sätzen entschlüsseln sich dann die einzelnen Szenen. Ich fand das äußerst geschickt gemacht und es hat mir sehr gefallen, aber es ist wahrscheinlich ebenso wenig jedermans Geschmack, wie ihr Sprachstil. Sie schreibt in eher kurzen aber absolut treffenden Sätzen und vermag es so in nur einen Halbsatz Gefühle zu packen, die manch anderer Autor in ganzen Kapiteln nicht zu übermitteln vermag. Mich hat das Buch absolut begeistert und ich kann es jedem empfehlen, der mal ein ergeifendes aber absolut ehrliches Buch abseits des Mainstreams lesen möchte.


4 Kommentare:

  1. Ich mag Meg Rosoffs Bücher sehr, das Buch habe ich allerdings noch nicht gelesen. Am allerbesten hat mir "Damals, das Meer" von ihr gefallen. Kennst du das? Ein wunderschönes Buch. Deine Rezi ist auch ganz toll, das Buch wandert auf meiner Wunschliste ein Stück höher.

    Liebe Grüße
    Elle

    AntwortenLöschen
  2. Schöne Rezi! Das Buch hört sich gut an.
    Lg Steffi

    AntwortenLöschen
  3. Oh schöne Rezi, Fireez..und das Cover des Buches finde ich irgendwie total schön :)

    Bitte schau mal hier nach: gibt wichtige Neuerungen für die Weltenbummler Challenge was das Updaten angeht (gilt ab Februar!)- alles vom Januar mache ich jetzt noch per Hand :)

    http://bookparadies.blogspot.com/2012/02/update-weltenbummler-challenge.html

    LG
    Ayanea

    AntwortenLöschen
  4. lovly books ist eine sehr coole seite!

    AntwortenLöschen