Freitag, 2. März 2012

Hélène Grémillon - "Das geheime Prinzip der Liebe"

Titel: "Das geheime Prinzip der Liebe"
Autor: Hélène Grémillon
Verlag: Hoffmann und Campe
Seiten: 255
ISBN: 3455400965
Preis: 19,99 € (Hardcover)
Erscheinungsdatum: 22. Februar 2012












In einem Satz:
Ein spannender und mitreissender Roman, der zeigt, wie einzelne Sichtweisen eine gänzlich andere Handlung erschaffen können. 

Inhalt:
Camille hat gerade ihre Mutter durch einen Verkehrsunfall verloren, als sie inmitten der Kondolenzbriefe einen dicken Umschlag mit einem langen Schreiben findet. Ein Mann erzählt darin die Geschichte von sich und seiner großen Liebe und Camille ist sich sicher, dass der Brief nicht für sie gedacht ist. Als von da an immer Dienstags ein neuer Brief eintrifft, der die Geschichte immer weiter erzählt, beginnt sie zu ahnen, dass das Erzählte viel mehr mit ihr zu tun hat, als sie anfänglich ahnt. Doch nur Stück für Stück fügen sich die Puzzleteile zusammen und offenbaren schreckliche Geheimnisse ...

Meine Meinung:
Nicht immer ist alles, wie es scheint und oft reicht ein Blickwinkel nicht aus, um die wahre Fülle von Ereignissen wiederzugeben. Und nicht immer ist das, was man selbst wahrnimmt auch die Welt, wie sie wirklich ist. "Das geheime Prinzip der Liebe" zeigt dies mehr als deutlich. Camille wird mit einer Vergangenheit konfrontiert, die schockierend und aufwühlend ist - für sie und auch für den Leser dieses Romans.

Es fällt mir schwer, meine Gedanken zu diesem Roman in Worte zu fassen, denn allzu schnell könnte ich zu viel verraten. Es ist wohl eines dieser Bücher, die am besten wirken, wenn man vorher nicht zu viel darüber weiß. Die Geschichte ist vom ersten bis zum letzten Satz perfekt durchdacht und kommt dennoch vollkommen natürlich rüber. Keine künstlichen Längen, keine unlogischen oder effekthascherischen Cliffhanger aber dennoch durchweg absolut spannend und mit immer neuen Wendungen gespickt. Die Figuren sind in ihrem Handeln überzeugend, ja manchmal sogar schon zu überzeugend. Personen, die man eigentlich nicht mag, wandeln sich plötzlich allein durch die Tatsache, dass sie die Möglichkeit bekommen, ihr Handeln zu erklären. Und so zeigt sich bald, wie unterschiedlich man einzelne Situationen bewerten kann, wenn man nicht alle Blickwinkel kennt.

Es ist kein kitschiger Liebesroman, wie der Titel und das Cover eigentlich vermuten lassen, sondern vielmehr ein ... ja, was eigentlich? ... ein wenig ein Krimi oder Thriller, ein gesellschaftskritischer Roman und auch eine Liebesgeschichte. Halt einfach ein wunderschönes Beispiel für das weit gefächerte Wort "Belletristik", wo alles miteinander vereint ist. Und so gibt es auch niemanden, dem ich das Buch besonders ans Herz legen könnte, und auch niemanden, dem ich davon abraten würde: Es dürfte für jeden etwas sein der das Besondere mag. Mich hat das Buch jedenfalls vom ersten Satz an gefesselt und mitgerissen und ich denke, dass es vielen anderen genauso gehen wird.


1 Kommentar:

  1. Tolle Rezi. Klingt wirklich sehr gut.

    Bin gleich mal Leser bei dir geworden.

    LG
    Iris

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