"Madonna, ein Blonder!"
von Martin Zöller
Verlag: Heyne
Seiten: 288
ISBN: 3453645308
Preis: 8,99 € (Taschenbuch)
Erscheinungsdatum: 9. Januar 2012
In einem Satz:
Amüsant und treffsicher, aber auch liebevoll beschreibt Martin Zöller "sein" Italien.
Inhalt:
Martin Zöller soll als Auslandskorrespondent nach Rom um vor Ort vom italienischen Geschehen zu berichten. Dort angekommen startet für ihn ein Abenteuer der besonderen Art, denn als ob es nicht reicht, ein Deutscher zu sein, zieren auch noch blonde Locken sein Haupt und machen damit jedem Italiener deutlich: "der gehört nicht hierher", "der ist sonderbar" - oder auch "den können wir abzocken". Doch nicht mir Martin! Mit Händen und Füßen kämpft er darum, als vollweriger Römer angenommen zu werden, lernt Handzeichen und Flüche, mischt eifrig im römischen Stadtverkehr mit, bestellt seinen Kaffee auf die richtige Art und verliebt sich Hals über Kopf in die hübsche Elisa ...
Meine Meinung:
Für mich als Italienfan war dieses Buch ein absolutes Muss und ich wurde auch nicht enttäuscht. Viele Situationen erkannte ich aus eigenen Erfahrungen wieder und auch wenn hier und da die künstlerische Freiheit genutzt wurde um einzelne Geschichten noch dramatischer oder lustiger zu gestalten, bleibt Martin Zöller der Wahrheit doch recht nahe. So, oder so ähnlich, kann fast jeder Besucher Italien erleben, man muss nur bereit sein, sich genauso anpassen zu wollen, wie der Autor.
Genau das hat mir daran auch am Besten gefallen: Martin Zöller reist nicht einfach nach Italien und beobachtet die Italiener eine Weile, sondern er versucht sich anzupassen - genau wie es eigentlich immer sein sollte, wenn jemand ins Ausland zieht. Dadurch entsteht natürlich ein Blickwinkel, in dem Verwirrung und Verständigungsschwierigkeiten vorprogrammiert sind. Ich persönlich habe das gesamte Buch mit einer Art Dauergrinsen gelesen, was besonder blöd war, da ich es regelmäßig in der U-Bahn auspackte und dann mit verwirrten Blicken bedacht wurde.
Martin Zöllers Schreibstil ist dabei absolut treffsicher, sein Humor sehr lebensnah. Er benutzt einige italienische Floskeln durch das ganze Buch hinweg, so dass man auch als Nicht-Italien-Tourist hinterher die wichtigsten Worte beherrschen dürfte. Ob das anfangs Probleme bereitet, kann ich nicht beurteilen, da mir die Worte schon bekannt waren, aber ich denke es wird genug erläutert um nicht den Überblick zu verlieren. Aber auch mir wurden die Erklärungen nicht zu viel, was bedeutet, dass der Autor ein sehr gutes Mittelmaß getroffen hat.
Die italienische Stimmung wurde wunderbar eingefangen und ich fühlte mich direkt in meinen eigenen Italienaufenthalt zurückversetzt. Für mich war das Buch daher Urlaub im Kopf und nach der letzten Seite hätte ich am liebsten gleich wieder von vorne begonnen. Naja, wer beendet schon einen Urlaub ohne wehmütiges Gefühl.
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