Dienstag, 7. August 2012

Katharina Hagena - "Der Geschmack von Apfelkernen"

"Der Geschmack von Apfelkernen"
von Katharina Hagena


Verlag: KiWi 
Seiten: 254
ISBN: 3462041495
Preis: 8,99 € (Taschenbuch)
Erscheinungsdatum: 18. August 2009









In einem Satz:
Eine wirre Erzählweise und viel zu viele Personen mit ihren Schicksalen lassen schnell einen überforderten und damit gelangweilten Leser zurück.

Inhalt:
Die 27-jährige Iris erbt das Haus ihrer Großmutter und damit auch einen ganzen Haufen Erinnerungen. Sie zieht sich einige Tage in dieses nun einsame Haus zurück und besinnt sich auf die alte Zeit und die Menschen, deren Schicksal sie geteilt hat.

Meine Meinung:
Viel hatte ich von diesem Buch gehört und noch mehr hatte ich erwartet, doch ich wurde herb enttäuscht. Ich erwartete eine Familiengeschichte mit ein paar größeren oder kleineren Geheimnissen, die Iris aufdeckt, während sie das Haus ihrer Großmutter erkundet. Ich erwartete aber auch einen Schreibstil, der ruhig etwas verschnörkelt sein darf, aber doch klar durch diese Geschichte führt - mich sozusagen an die Hand nimmt und mir die Menschen vorstellt, die in ihr die Hauptrolle spielen. Leider war genau das Gegenteil der Fall.

Ich kam mir vor, als würde ich bei entfernten Verwandten auf dem Sofa sitzen und alten Familiengeschichten lauschen, bei denen aber nur von noch ferneren Verwandten die Rede ist. Und wie es nun einmal bei solchen Runden abläuft, haben dann alle ihren Spaß, die wissen, worum es geht, aber niemand erklärt dem Neuling in der Runde, wer denn diese Leute eigentlich alle sind und wie sie zusammengehören. Niemand kommt auf die Idee, dass es ja jemand nicht wissen könnte. Und so bleibt man unwissend und gelangweilt auf seinem Platz sitzen und hofft nur noch, dass es bald vorbei ist - ja, genau so ging es mir bei diesem Buch!

Katharina Hagena unternimmt leider nur sehr selten, und auch dann meist viel zu spät, den Versuch, die Figuren dem Leser vorzustellen. Bis man wirklich weiß, wer zu wem gehört, ist der Großteil der Geschichte längst bedeutungslos an einem vorbeigerauscht. Schade eigentlich. Ständig wechselnde Blickwinkel bzw. Zeiten tragen ebenso wenig zum Verständnis bei, wie die ungewöhnliche Art, wörtliche Rede einzuleiten: ein Gedankenstrich am Anfang, und dann keine Endmarkierung - was soll das?! Wenn man da nicht extrem konzentriert am Ball bleibt, verliert man schnell die Übersicht, wer denn nun was sagt.

Auch thematisch wollte mir während des gesamten Romans keine Einordnung gelingen. Eigentlich ist es wohl eine Familiensaga, dann aber treten immer wieder "magische" Elemente auf (ein plötzlich erblühender Apfelbaum, eine elektrisch geladene Tante etc.), die einfach nicht so recht passen wollen und sprachlich erinnert es stellenweise fast schon an Kitschromane.

Vielleicht würde mir das Buch besser gefallen, wenn ich es ein zweites Mal lesen würde, nun, da ich ja endlich die Figuren und deren Zusammengehörigkeit auf die Reihe bekommen habe. Aber ehrlich gesagt habe ich dazu absolut keine Lust und es sollte wohl auch nicht Ziel eines Buches sein, erst im zweiten Anlauf Sinn zu ergeben. Leider fällt daher auch meine Endbewertung eher weniger gut aus. Die Stimmen zu dem Buch sind allerdings sehr gemischt und ich würde daher niemandem davon abraten, dieses Buch zu lesen. Manch einem gefällt es ... mir halt nicht.





2 Kommentare:

  1. Wie beruhigend. Ich hatte das Buch vor einiger Zeit mal angefangen, aber es hat mich nicht richtig fesseln können. Vielleicht waren die Erwartungen im Vorfeld dann doch zu hoch? Ich werde es mir aber sicher noch mal vornehmen. :-)
    Grüße von der Tintenelfe

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  2. Hallo liebe fireez! ☺

    Ich hoffe, dass ich dich noch nicht gefragt habe, falls doch, bitte verzeih' mir ...
    Hast du schon vom Bloggernetzwerk gehört? Wenn nicht, dann lass' ich dir mal eben den Link zum Hintergrund des Blogprojekts da:
    https://bloggervernetzt.wordpress.com/an-blogger/
    Jedenfalls bin ich dort seit etwa seit März 2015 Mitglied und würde mich sehr freuen, wenn ich deine Rezension hier zu "Der Geschmack von Apfelkernen" verlinken dürfte. (Und mit deiner Erlaubnis hoffentlich auch in Zukunft ein paar deiner Rezensionen?)
    Und hier sende ich dir noch einen Beispiellink, wie das Ganze im Endeffekt aussieht:
    https://bloggervernetzt.wordpress.com/2015/07/03/der-geschmack-von-apfelkernen-von-katharina-hagena/

    Über eine kurze Antwort (gerne hier, ich schaue wieder vorbei) würde ich mich sehr freuen!
    Ganz lieben Gruß ♥,
    Janine

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