"Seelen"
von Stephenie Meyer
Verlag: Ullstein
Seten: 912
ISBN: 978-3548281605
Preis: 9,99 € (Taschenbuch)
Erscheinungsdatum: 10. Oktober 2011
In einem Satz:
Die Geschichte plätschert ganz ruhig vor sich hin, ohne wirklich etwas zu erzählen und ohne dass etwas passiert, aber so richtig langweilig wird es seltsamerweise trotzdem nicht.
Inhalt:
Irgendwann in der Zukunft wurden alle Menschen von außerirdischen "Seelen" besetzt, die den menschlichen Körper als Wirtskörper mißbrauchen und den eigentlichen Geist darin auslöschen. Nur sehr wenige Menschen konnten sich dieser Besetzung entziehen. Melanie war bisher eine von ihnen, doch dann wird sie aufgegriffen und ihr wird die Seele "Wanderer" eingesetzt. Doch Melanie gibt nicht kampflos auf und so teilt sie sich fortan mit Wanderer ihren Körper und überredet die Seele, nach ihrer großen Liebe Jared zu suchen, der sich irgendwo in der Wüste versteckt hält ...
Meine Meinung:
900 Seiten - ja, die muss man erstmal füllen können. Schafft Stephenie Meyer das? Ja sicher, immer schön die Worte aneinandergereiht prasselt das Buch so vor sich hin, ob der Inhalt aber für so viele Seiten reicht, das wage ich mal zu bezweifeln. Entgegen vieler anderer Lesermeinungen brauchte ich nicht allzulange, bis ich in die Handlung hineingefunden hatte. Im Gegenteil, die ersten 200 Seiten fand ich noch die spannensten und die hatte ich auch recht schnell rum. Im folgenden wunderte ich mich dann aber doch, wie man ein Buch mit so vielen Seiten schreiben kann, ohne am Ende irgendetwas ausgesagt zu haben. Die Geschichte hätte man ebenso auf 300-400 Seiten zusammenfassen können und ich wette ich würde höchstens eine A4 Seite benötigen um den kompletten Inhalt wiederzugeben.
Man liest so Seite um Seite weg und es ist nicht schlecht geschrieben, aber es passiert halt irgendwie nichts. Die Protagonistin Wanderer entwickelt sich einfach nicht weiter, sondern trampelt ständig auf der Stelle und macht die gleichen Fehler immer und immer wieder. Aspekte, die Spannung in die Handlung bringen könnten, werden gnadenlos heruntergespielt und können ihr Potential nicht einmal ansatzweise ausnutzen. Jegliche Spannung wird im Keim erstickt, könnte man sagen.
Im Gegenzug hatte ich aber auch nicht das Gefühl, dass die Liebesgeschichte maßlos im Vordergrund gestanden hätte, denn immerhin liebt Melanie Jared, diese ist aber nicht Herr über ihren eigenen Körper, sondern Wanderer - zu großartigen Liebeleien kommt es mangels Körper also nicht. Was ich allerdings bis zum Ende nicht begriffen habe, ist die Liebe, die Wanderer zu Jared entwickelt, der alles andere als freundlich zu ihr ist. Dieser Handlungsstrang wirkte für mich an den Haaren herbeigezogen und ich konnte nicht wirklich etwas damit anfangen.
Im Großen und ganzen wird etwa 600 Seiten lang erzählt, wie die Rebellen leben. Das sind für meinen Geschmack dann doch ein paar Seiten zu viel für eine Beschreibung ohne konkrete Handlung und ohne Weiterentwicklung der Figuren. Aber es liest sich halt so weg, ohne dass ich das Gefühl hatte, das Buch nun in die Ecke schleudern zu müssen. Das ist bei mir selten der Fall, denn wenn nichts passiert ist meine Aufmerksamkeit in der Regel ganz schnell weg. Hier irgendwie nicht. Seltsam. Irgendwas muss sie wohl doch richtig gemacht haben. Aber das Buch wird mir mangels Inhalt wohl dennoch nicht lange in Erinnerung bleiben.
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Ich habe "Seelen" vor ein paar Jahren auf Englisch gelesen und war echt begeistert von dem Buch. So zeigt sich wieder, dass Geschmäcker verschieden sind. :)
AntwortenLöschenMein Eindruck vom Buch hat sich nur in der Mitte mit deinem gedeckt, denn da war es mir echt zu langatmig.
Oh ! Schade dass es dir nicht gefallen hat :-( ich fand es richtig gut. So ist das mit den Geschmäckern. LG
AntwortenLöschenHm.. jetzt weiß ich nicht,ob ich es lesen soll,oder nicht ...
AntwortenLöschenLG Lisa
Ich bin mir auch nicht mehr sicher ob ich es lesen soll...
AntwortenLöschenLg
Jessi
http://jessireneleseratten.blogspot.de/