Samstag, 8. September 2012

Tom König - "Ich bin ein Kunde, holt mich hier raus"

"Ich bin ein Kunde, holt mich hier raus"
von Tom König


Verlag: KiWi
Seiten: 277
ISBN: 3462044524
Preis: 8,99 € (Taschenbuch)
Erscheinungsdatum: 16. August 2012









In einem Satz:
Lustige und manchmal auch lehrreiche Unterhaltung für zwischendurch.

Inhalt:
Tom König, der deutsche Durchschnittskunde, unterwegs in der Servicewüste Deutschland - das kann nur tragisch-komisch enden. Und so berichtet er aus den verschiedenen Servicewelten des deutschen Käuferlabyrinths, vom Baumarkt bis zum Callcenter und der Deutschen Bahn. Ist es wirklich so schwer, als deutscher Kunde eine Hotline zu erreichen oder vernünftig beraten zu werden? Warum kommen die Züge der Bahn fast immer zu spät? Und was kann ich als einfacher Kunde tun, um mich durchzusetzen?

Meine Meinung:
Und wieder einmal hat es ein Sachbuch in mein Regal geschafft. Obwohl, ein reines Sachbuch ist "Ich bin ein Kunde, holt mich hier raus" eigentlich nicht. Dafür hat es viel zu viel Unterhaltungswert. In vielen kurzen Kapiteln, die wohl der Kolumne zu verdanken sind, aus der dieses Buch entstanden ist, werden die verschiedensten Missstände in der deutschen Servicewelt aufgezeigt. Mit einer guten Prise trockenem Humor gewürzt, schlittert Tom König von einer Wüste in die nächste und man kann kaum glauben, was einem so alles passieren kann. Gut, es ist auch nicht alles einer Person passiert, sondern vielen und unter dem Pseudonym Tom König wurden diese Geschichten zusammengetragen, aber dennoch ist es erstaunlich, mit welchen Problemen man sich manchmal konfrontieren lassen muss.

So manche Dinge konnte ich aus eigener Erfahrung immer wieder absegnen. Ja, genau so ging es mir bei der Bahn / beim Kundenservice / etc. auch schon. Andere Dinge waren mir neu, aber nicht minder unterhaltsam. Nur gegen Ende steigert sich der Autor leider etwas zu sehr und zu lange in eine einzige Begebenheit hinein. Zugegeben, allein die Tatsache, dass sich das so lange hinzog, dass man mehrere Kapitel damit füllen kann, ist schon bemerkenswert. Aber wie gesagt: Kann - man muss es aber nicht tun. Gerade die kurzen Kapitel mit immer neuen Situationen haben mir am Anfang gut gefallen, wurden aber dann leider zugunsten dieses einen Problems fallen gelassen, was dann etwas langatmig wurde.

Ganz am Ende zeigt der Autor aber auch noch Möglichkeiten auf, wie man sich gegen schlechten Service zur Wehr setzen kann. Ideen, auf die ich selbst wohl teilweise nicht gekommen wäre, die mir manchmal aber auch zu umständlich wären. Ebenfalls positiv bewerten muss ich die Tatsache, dass er auch nicht immer bei der Sicht des Kunden bleibt, sondern sich teilweise auch in das Personal hinein zu versetzen und zu vermitteln versucht, dass es für diese auch nicht immer leicht ist.

Insgesamt haben mir der spritzige Schreibstil und die verschiedenen kurzen Episoden sehr gut gefallen. Stellenweise hätte es gerne noch ein bisschen bissiger sein können, aber das ist Geschmackssache.



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