Freitag, 29. März 2013

Mark Zak - "Glaube, Liebe, Mafia"


























Josif Bondar betreibt eine kleine Privatdedektei in Köln, einzige Angestellte ist seine exhibitionistische Sekretärin. Doch an Aufträgen mangelt es ihm nicht und so wird er herangezogen um Mordfälle zu klären, Vaterschaftstest in die Wege zu leiten und nebenbei auch seinem Nachbarn Ahmed zu helfen, herauszufinden, wer sein Auto zerstört hat.







Meist fällt es mir leicht, ein Urteil über Bücher zu fällen und ganz besonders liebe ich mein Hobby, wenn ich kleine Diamanten präsentieren darf. Aber es gibt sie auch, diese unliebsamen Momente, um die ich mich eigentlich lieber drücken möchte. Die sind vor allem dann da, wenn ich das Erstlingswerk eines neuen Autors in den Händen halte und einfach nicht viel Gutes darüber zu sagen weiß. Dann würde ich lieber den Kopf in den Sand stecken und gar nichts von mir geben. Aber auch solche Rezensionen werden ja gebraucht. Und da ich an einer Leserunde zu diesem Buch teilnehmen durfte, weiß ich zum Glück, dass viele es auch ganz toll fanden. "Glaube, Liebe, Mafia" ist also auf jeden Fall schonmal ein Buch, über das sich wohl jeder sein eigenes Urteil bilden muss. Die einen finden es klasse und die anderen, naja, zu denen gehöre ich.

Zuerst einmal muss ich sagen, dass dieses Buch einfach viel zu dünn ist. Ja, ich fand es nicht gut, aber zum Großteil lag das wohl daran, dass Mark Zak einfach viel zu viel Inhalt auf diese wenigen Seiten pressen wollte. Das Erzähltempo war dadurch mörderisch hoch, viele Dinge wurden nur angerissen und mehr als genug Personen von einem Handlungsort zum anderen gescheucht. Irgendwann fing sich bei mir alles an, zu drehen und ich wusste nicht mehr, um was es nun eigentlich geht - und ganz ehrlich: Ich kann den gesamten Inhalt gar nicht mit eigenen Worten wiedergeben, weil ich entweder die Hälfte vergessen oder alles gnadenlos durcheinander hauen würde.

Der Beginn liest sich eigentlich noch ganz gut und ließ mich auch öfter mal lachen. Die Figuren waren fürs Erste gut skizziert und die Pointen haben gesessen. Leider ließ es bald schon rapide nach. Von dem anfänglichen Humor (den ich mir ja eigentlich so erhofft hatte), war bald nicht mehr viel vorhanden, dafür wurde den Figuren dann ein dramatischer Hintergrund und jedemenge Pathos gegeben, mit dem ich an dieser Stelle einfach nichts anfangen konnte. Die Figuren änderten von hier auf jetzt die Meinung, ohne ersichtlichen Grund usw. Alles war einfach nur noch konfus und wirkte, als solle es schnell abgehakt werden.

Den letzten Dolchstoß bekam ich dann am Ende versetzt. Auch wenn es jetzt hart klingt, aber ich habe noch nie in meinem Leben so ein plumpes Ende gelesen. Das Motiv wurde vom Täter selbst vorgetragen, mit allen Begründungen, was in seinem Leben falsch lief, um dazu zu führen. Es klang als hätte er selbst erstmal ein Psychologiediplom gemacht um sich selbst zu ergründen, nee, das geht so nicht. Damit kann ich mich als Leser einfach nicht anfreunden. Letzte Handlungen, die ebenso unglaubwürdig waren, kamen noch dazu, aber die möchte ich hier natürlich nicht verraten.

Am Ende wusste ich nicht, ob ich froh sein soll, durch zu sein, oder ob ich mir nicht doch einfach die doppelte Dicke gewünscht hätte. Dann hätten die vielen verschiedenen Personen und Handlungen mehr Raum gehabt, um sich zu entfalten und Veränderungen wären nicht so plötzlich und unlogisch vonstattengegangen. Zwar ist es schön, mal mehr als nur einen Krimistrang zu haben, aber doch bitte nicht auf so engem Raum.



Verlag: KiWi
Seiten: 192
ISBN: 978-3462045048
Preis: 7,99 € (Taschenbuch)
Erscheinungsdatum: 14. Februar 2013

Donnerstag, 21. März 2013

Andreas Izquierdo - "Das Glücksbüro"

























Albert Glück ist Beamter mit Körper und Seele. Er arbeitet nicht nur in "seinem" Amt, nein er wohnt sogar dort und das seit über 30 Jahren. Täglich folgt er seiner Routine, hält seine Dinge in Ordnung, kommt niemandem in die Quere. Doch eines Tages liegt ein Antrag auf seinem Tisch, den es eigentlich gar nicht geben dürfte und der Albert bei seiner Ehre packt: Er kann den Antrag doch nicht einfach unbearbeitet lassen! Und so tut Albert alles, was nötig ist, um das Geheimnis des Antrags zu ergründen und stellt bald fest, dass es noch viel mehr im Leben gibt, als Anträge und Routine.







Ein neuer Roman von Adreas Izquierdo - endlich! Ok, die Inhaltsangabe hat mich jetzt nicht so wahnsinnig gelockt, aber es ist wie immer bei seinen Büchern: drin steckt viel mehr als draufsteht. Eine Mogelpackung verkehrt herum, könnte man sagen. Ich meine, wen interessiert es schon, von einem Beamten zu lesen? Kann doch nur langweilig werden, oder? Weit gefehlt, denn "Das Glücksbüro" ist absolut herzerwärmend - und irgendwie magisch.

Albert Glück ist eine Figur, die von Anfang an sympathisch ist und es macht einfach Spaß, nach und nach zu entdecken, wie er lebt und was er den ganzen Tag so macht. Noch wichtiger erscheint es aber, zu erfahren, wie es dazu kam, dass er sich im Amt zurückgezogen hat, doch damit wird lange hinterm Berg gehalten. Ich habe ziemlich schnell mit Albert mitfühlen können und wollte unbedingt wissen, wie es mit ihm weitergeht.

Der Schreibstil ist, typisch Izquierdo, immer absolut treffend, bildhaft, aber doch nicht zu ausschweifend - also für mein Empfinden perfekt. Ich kann mich einfach in den Sätzen verlieren und mich immer wieder wundern, wie man etwas so treffend beschreiben kann. Mit seiner ganz eigenen Sprache haucht er nicht nur Alberts Gedanken, sondern dem ganzen Roman Magie ein, und wenn man das Buch am Ende zur Seite legt, muss man zwangsläufig darüber nachdenken, ob man aus dem eigenen Leben wirklich das macht, was man daraus machen könnte. Über viele Dinge denkt man im Laufe der Geschichte nach und am Ende bleibt die Frage, was wirkliches Glück ist, im eigenen Raum stehen.

Ich könnte nicht genau sagen, was dieser Roman ist, denn er lässt sich nicht so einfach in eine Schublade stecken. Es ist kein Liebesroman, wie man nach Cover und Klappentext vermuten würde, aber die Liebe spielt doch eine große Rolle. Es ist kein Fantasyroman, und dennoch scheint hier etwas Magisches zu geschehen. Und es ist kein humoristisches Buch und trotzdem musste ich des Öfteren lachen ... und am Ende auch noch weinen. Es enthält von allem und für alle etwas - also sollten es auch alle lesen! :-)


Verlag: Dumont
Seiten: 268
ISBN: 978-3832162252
Preis: 9,99 € (Taschenbuch)
Erscheinungsdatum: 25. Februar 2013

Dienstag, 19. März 2013

"Die Dunklen Tage" Challenge - Die Gewinner



Ihr Lieben, da ist er nun auch schon: Der letzte Post zu meiner ersten Challenge "Die dunklen Tage"! Und das heißt natürlich, dass ich nun endlich die Gewinner (und die Preise) bekanntgeben werde.

Insgesamt hatten sich 25 Teilnehmer für die Challenge angemeldet. Durchgehalten haben aber leider nicht alle. Insgesamt musste ich bei der letzten Sichtung heute 8 Teilnehmer ganz streichen, weil entweder die Challengeseite oder sogar der ganze Blog nicht mehr erreichbar waren. Von den restlichen Teilnehmern gab es dann auch noch einige, die wohl mittendrin die Segel gestrichen haben, denn seit meinem letzten Update hat sich dort nichts mehr verändert.
Und ich selbst *hust* naja, sagen wir mal, ich habe euch den Vortritt gelassen ;-)

Nun aber zu der guten Nachricht: 8 Teilnehmer haben die Challenge erfolgreich abgeschlossen. Von 25 finde ich das keinen schlechten Schnitt. Und die meisten von ihnen haben sogar eine zweite Runde in Angriff genommen ... und zwei haben sogar die noch geschafft - ich bin platt!

Im Großen und Ganzen haben sich die meisten gut an die Aufgabenstellungen gehalten. Die einen haben es etwas weiter ausgelegt, andere blieben ganz genau am Thema und bei manchen Büchern wurde es so kreativ ausgelegt, dass ich schon lachen musste. Beispiele gefällig?

(Ja, hier musste ich zweimal gucken, bis ich es geschnallt habe, aber die sternförmige Pflanze ist schon eine sehr kreative Lösung *zugeb*)

Thema Licht: "Smaragdgrün"
(Ganz oben rechts ist ein kleiner Kronleuchter ... und der macht was? Richtig: Licht! *lach*)


Aber hier nun erstmal alle Teilnehmer, geordnet nach Anzahl der gelesenen Bücher








1. Mareike - zweimal vollständig und 7/10

2. real-booklover - zweimal vollständig und 9/10

3. Nezumi - einmal vollständig und 7/10

4. Sabine - einmal vollständig und 5/10  

5. Klusis Tagebücher – einmal vollständig und 4/10  

6. Martina - einmal vollständig und 3/10

7. Hanne - einmal vollständig und 2/10

8. Tayachan - einmal vollständig








Thebookpassion - 7/10  
Sabrina - 5/10
 °Convallaria° - 3/10  
Alisia - 3/10  
Hannah - 3/10  
Bookaddicted- 2/10  
Svenja - 2/10  
Caro - 1/10  
Marie - 1/10

(ausgestiegen oder Challengesseite nicht mehr auffindbar)  
Franzi Sikl - 5/10  
R e c k l e s s ▲ - 5/10  
Amelie - 3/10  
vivisbuechertraum - 2/10  
Backmausi81 - 0/10  
Celine - 0/10  
Hanna - 0/10  
Rachel - 0/10







Und nun komme ich endlich zu dem Punkt, der euch wahrscheinlich am meisten interessiert: Wer hat etwas gewonnen? :-)
Ich habe entschieden, dass die beiden Teilnehmerinnen, die es geschafft haben, die Aufgaben zwei mal zu erfüllen (ja fast sogar dreimal), jeweils ein Buch gewinnen. Und das sind:


Mareike von "Book Challenges"
und real-booklover von "Real Booklover"


Außerdem möchte ich aber auch diejenige belohnen, die sich am treuesten an die Aufgaben gehalten und sie, meiner Meinung nach, am besten erfüllt hat. Und das ist:

Martina von "Martina's Buchwelten"

Und zuletzt habe ich noch einen Gewinner per Los gezogen, unter allen, die die Challenge erfolgreich beendet haben, versteht sich. Und das Los viel auf:

Klusis Tagebücher von "Klusi liest"



Jetzt möchtet ihr nur noch wissen, was ihr gewonnen habt, oder? Tja, das weiß ich ehrlich gesagt auch nicht, denn ich habe mich entschieden, ein paar Bücher zur Wahl zu stellen und jeder darf sich eines aussuchen. Dazu brauche ich von euch folgendes:

- jeder sucht sich 4 Bücher aus und
- nummerriert sie nach Wichtigkeit (also das, was er am liebsten möchte mit 1. usw)
- diese Liste per Mail an fireez@gmx.de
- dazu noch eure Adresse (und euren Bloggernamen, falls man es nicht aus der Mailadresse rausliest).

Dann vergebe ich die Bücher nach der Rangfolge, in der ich die Gewinner hier gelistet habe und verschicke sie baldmöglichst. Puh ... was fehlt? ... Ach ja, die Bücher *lach*




"Der Kinderdieb" (noch Originalverpackt)
"BETA" (Leseexemplar)







Und nun hoffe ich, dass euch die Challenge Spaß gemacht hat und dass ihr mit der Preisauswahl zufrieden seid. Meine nächste Challenge ist schon in Vorbereitung, wird aber wahrscheinlich erst im Juni starten ... und sie wird diesmal (auch im eigenen Interesse) wahrscheinlich etwas einfacher ausfallen. ;-)


Neal Shusterman - "Vollendet"




























Irgendwann in der Zukunft ist es Eltern verboten, ein ungeborenes Kind abzutreiben, aber sie haben die Möglichkeit es ab dem 13. Lebensjahr "wandeln" zu lassen. Dabei werden die einzelnen Körperteile des Jugendlichen genutzt, um anderen Menschen das Leben zu retten oder angenehmer zu machen. Für die "Wandler" soll es eine vollkommen schmerzlose Prozedur sein, doch als Connor von seinen Eltern zum Umwandeln geschickt werden soll, beschließt er zu fliehen, denn er will sein Leben nicht einfach beenden lassen ...








Die Inhaltsangabe von "Vollendet" klingt nach absoluter Science-Fiction. Jugendliche, die wie Frankensteins Monster einfach auseinandergenommen und woanders rangebaut werden? Eltern, die ihre eigenen Kinder einfach für so etwas hergeben? Wie viel Ideologie muss in diesen Menschen stecken, oder wie verzweifelt müssen sie sein?

Neal Shusterman nähert sich der Geschichte gleich aus mehreren Blickwinkeln und schafft so eine Atmosphäre, die es ermöglicht, die Geschichte wirklich als möglich anzusehen. Der Leser folgt zum einen Connor, dem typischen Rüpel, der seinen Eltern irgendwann über den Kopf wuchs. Das typische Kind, das keiner mehr will und das deshalb zum Umwandeln abgeschoben wird. Denn das ist ja gesellschaftlich anerkannt, man tut den Menschen damit sogar etwas Gutes. Zum anderen ist da Lev, dessen Eltern einer religiösen Gemeinschaft angehören und die ihren 10. Sohn daher der Umwandlung opfern. Und da ist Risa, die als Vollweise ohnehin schon dem Staat gehört und keine eigenen Rechte hat.

Diesen drei Jugendlichen folgt man erst abwechselnd, dann eine weile gemeinsam und irgendwann trennen sich die Wege auch wieder und jeder zeigt für sich einen möglichen Werdegang dieser jungen Verurteilten auf. Jeder erzählt seine ganz eigene Geschichte und jeder entwickelt sich anders und das macht für mich die größte Stärke dieses Romans aus - die menschliche Seite und der Blick hinter die Fassade.

Die Grundidee dieses Buches ist schrecklich, aber der Autor schafft es, das Thema so einfühlsam zu erzählen, dass es durchaus ein Jugendbuch bleibt, auch wenn eigentlich das Zerstückeln von Menschen das Grundthema ist. Es werden viele Fragen an die Menschlichkeit und die Moral aufgeworfen. Manchmal sehr offensichtlich, aber oft auch unterschwellig, wenn man einfach spürt, wie es den Jugendlichen geht, die damit zu kämpfen haben.

Für mich ist diese Zukunftsvision reine Fiktion (hoffe ich jedenfalls), aber es ist ein Gedankenspiel, das über viele Fragen auch heute schon nachdenken lässt. Zum Beispiel die Würde eines Menschen oder ab wann ein Leben lebenswert ist (und ist es das nicht immer?). Darf man ein Leben über ein anderes stellen? Wer darf so etwas entscheiden?
Also lesen und nachdenken!




Verlag: Sauerländer
Seiten: 432
ISBN: 978-3411809929
Preis: 16,99 € (Hardcover)
Erscheinungsdatum: 1. August 2012

Freitag, 15. März 2013

Ende der Challenge "Die dunklen Tage"



Heute ist es nun soweit, ein halbes Jahr ist schon vorrüber und damit endet heute meine hauseigene Challenge "Die dunklen Tage". Natürlich haben alle Teilnehmer heute noch Zeit, das eventuell letzte Buch noch auszulesen und einzutragen. Genauer gesagt sogar das ganze Wochenende, denn ich werde erst am Montag zum Auszählen und Verlosen kommen.

Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich meine eigene Challange selbst nicht geschafft habe, aber ich bin begeistert, wie kreativ ihr teilweise an die Aufgaben rangegangen seid und was für schöne Lösungen dabei raus kamen.

Meine nächste Challange ist auch schon in Planung, allerdings werde ich sie wohl diesmal etwas einfacher halten und es dauert auch noch eine Weile, bis sie startet.
Also behaltet meinen Blog gut im Auge, um erstens zu sehen, wer hier gewonnen hat und zweitens die nächste Challenge nicht zu verpassen ;-)

Dienstag, 5. März 2013

Arno Strobel - "Der Sarg"


























Eva erwacht aus dem schlimmsten Traum, den sie jemals hatte: eingeschlossen in einen Sarg, lebendig begraben. Doch die Verletzungen, die sie sich im Traum zugezogen hat, befinden sich auch nach dem Erwachen noch an ihrem Körper und sie hat keine Ahnung, wo diese herkommen. Einen Tag später findet die Kölner Polizei eine Leiche - lebendig in einem Sarg begraben und erstickt ...







Anfangs hat man den Eindruck, dass "Der Sarg" ein Thriller, wie jeder andere ist, mit einem blutigen Kapitel als Einstieg. Bald wird jedoch klar, dass Arno Strobel zumindest teilweise eine andere Richtung einschlägt. Zwar gibt es einen kleinen Schocker zum Einstieg, aber etwas anders, als man es gewohnt ist. 

Danach geben sich verschiedene Charaktere und Handlungsstränge in rasanten Kapitelwechseln immer wieder die Klinke in die Hand. Man lernt Eva, die Schlüsselfigur, kennen, begleitet die Ermittler Menkhoff und Reithöfer bei ihrer Suche nach dem Mörder, lernt aber auch eine ganze Reihe Nebencharaktere kennen und irgendwann steht zwangsläufig die große Frage im Raum, wie alles zusammenhängt.

Ich persönlich kam etwa in der Mitte des Buches auf die mögliche Lösung, aber Arno Strobel hat es immer wieder geschafft, mich zu verwirren, sodass ich mir nie sicher war, ob ich denn nun richtig liege. Das Ende war dann auch nicht ganz so einfach, wie ich es mir ausgemalt hatte, barg aber auch keine riesigen Überraschungen mehr. 

Mir haben die verschiedenen Sichtweisen und das langsame Zusammenpuzzeln sehr gut gefallen, stellenweise hätten die Szenen und Dialoge aber gerne etwas natürlicher sein können. Sie wirkten manchmal einfach etwas zu steif. Andere Beschreibungen berührten wiederum sehr, weshalb ich das Buch doch recht schnell gelesen hatte, denn immerhin wollte ich wissen, wie das alles nun endet. 

Insgesamt kann ich sagen, dass "Der Sarg" zwar das Rad nicht neu erfindet, aber ein solider Vertreter seines Genres ist und durchaus zu überraschen weiß.




Verlag: Fischer
Seiten: 384
ISBN: 978-3596191024
Preis: 9,99 € (Taschenbuch)
Erscheinungsdatum: 10. Januar 2013


Freitag, 1. März 2013

Kiera Cass - "Selection"


























America Singer ist 17 Jahre alt und lebt in einem Land der Zukunft, in dem die Menschen in acht Kasten eingeteilt sind, die strengen Vorschriften unterliegen. In ihrer Kaste ist sie mit ihrer Familie ständigem Hunger ausgesetzt und muss trotz ihrer jungen Jahre helfen, das Überleben zu sichern. Als der Kronprinz des Landes die Frau fürs Leben sucht, sind alle jungen Mädchen des Landes dazu aufgerufen, sich an Castings zu beteiligen und obwohl America eigentlich in Aspen verliebt ist, fühlt sie sich ihrer Familie gegenüber verpflichtet, ihr Glück zuversuchen. Tatsächlich wird sie als eines der 35 Mädchen ausgewählt, die in den Palast ziehen und den Prinzen kennenlernen dürfen. Doch America ist sich eigentlich sicher, dass sie das gar nicht will ...








Muss ich wirklich erwähnen, was mich so zu diesem Buch hingezogen hat? Schaut euch doch mal das Cover an, es ist einfach traumhaft! Die Story dahinter konnte nach dem Klappentext sehr gut werden, aber auch in totalen Kitsch abrutschen und ich wollte dem Buch einfach eine Chance geben - zum Glück habe ich es getan ;-)

Entgegen meiner Befürchtungen wurde die Geschichte nicht im Kitsch erstickt, sondern eigentlich sogar meist überraschend nüchtern und natürlich erzählt. Anfangs erfährt man noch einiges über Americas aktuelles Leben und ihre Beziehung zu Aspen, ihrer Jugendliebe, und es werden einige Andeutungen gemacht, die mich die späteren Entwicklungen leider schon erahnen ließen, aber so wirklich störend war es auch nicht. Überrascht hat mich hingegen ihr Aufenthalt im Schloss. Ich hatte vieles erwartet und befürchtet, aber ihre Beziehung zu Prinz Maxon baut sich wirklich sehr langsam auf und America wird als starke Persönlichkeit dargestellt, die sich unter den 35 jungen Frauen ebenso zu behaupten weiß, wie gegenüber dem Prinzen. Und zum Glück verliebt sie sich nicht Hals über Kopf in den Prinzen, sobald sie ihm persönlich gegenübersteht (das war nämlich meine schlimmste Befürchtung).

Etwas schade fand ich, dass die Geschichte für eine Dystopie eigentlich viel zu wenig dystopische Elemente enthält. Die Geschichte hätte ohne Probleme in eine beliebige Fantasiewelt verlegt werden können und es hätte keinen Unterschied gemacht. Mir hat sich nicht so ganz erschlossen, wie sich die moderne Welt in der Zukunft zu einer Monarchie zurückentwickeln kann. Die Erklärung hierzu ist leider sehr dürftig und ich hoffe, dass es in den anderen Bänden noch etwas mehr Informationen dazugeben wird.

Für etwas Spannung sorgten dann noch gelegentliche Rebellenüberfälle auf das Schloss, die erahnen lassen, dass da noch einiges im Argen liegt, Genaueres erfährt man hierzu aber wohl erst in den nächsten Bänden. Dieser hier konzentriert sich eher darauf, die Charaktere vorzustellen und zu verknüpfen. Auch der Schreibstil der Autorin ist dabei sehr flüssig lesbar und man ist schneller mit dem Buch durch, als man eigentlich möchte. Das Cover ist also alles andere als ein reiner Blender - es verspricht das, was der Inhalt auch hält.



Verlag: Sauerländer
Seiten: 368
ISBN: 978-3411811250
Preis: 16,99 € (Hardcover)
Erscheinungsdatum: 11. Februar 2013
Anmerkung: 1. Band einer Trilogie