Dienstag, 24. April 2012

Thomas Feibel - "I bet you'll die"

"I bet you'll die"
von Thomas Feibel


Verlag: Sauerländer
Seiten: 222
ISBN: 3411810513
Preis: 12,99 € (Softcover)
Erscheinungsdatum: 1. Februar 2012









In einem Satz:
Was will mir das Buch nun eigentlich sagen? 

Inhalt:
In der Playzone, einem neuen Staat irgendwo in Südostasien, gehört spielen und wetten zum Alltag, wie bei uns die Luft zum Atmen. Ruhe gibt es nur in der Motherzone, wo fast alle Frauen hinflüchten. So auch Ruth mit ihrer gerade geborenen Tochter Soni. Doch Soni ist eine geborene Spielerin und so zieht es sie bald in die Playzone zurück, wo sie ihr Talent voll und ganz ausleben kann. 

Meine Meinung: 
Die Idee eines Staates, in dem immer und überall gespielt und gewettet wird, fand ich faszinierend und ich frage mich noch immer, ob so etwas funktionieren würde. Schon auf den ersten Seiten dieses Buches wird klar gemacht, das wir eigentlich schon wunderbar darauf zu steuern - man muss nur mal die Fernsehprogramme mit den dauernden Gewinnspielen zwischendurch betrachten.

Die Geschichte des Buches spielt in einem solchen "Spielstaat", genannt Playzone, und Soni wird in diese Welt hineingeboren, mit allen Talenten, die man als eine gute Spielerin braucht. Da ihre Mutter aber nicht will, dass sie eine Spielerin wird, zieht sie mit ihr in die "Motherzone", einem Staat im Staat, der alle Art von Spielen verbietet. Gegensätzlicher könnten die beiden Welten eigentlich nicht sein. Die eine bunt, leuchtend und zumindest nach außen hin voller Möglichkeiten, die andere hingegen trist, ohne Spiele und ohne Vergnügen. Dass es da zu Reibereien kommt, ist fast schon selbsterklärend und auch dass Soni zwischen die Fronten gerät, steht bald fest.

Der Autor erzählt Sonis Geschichte von ganz vorne, allerdings mit riesigen Lücken, sodass mir nicht immer ganz klar war, wie alt sie nun eigentlich ist. Meist stellte sich das aber eh als unwichtig heraus, da die jeweiligen Episoden teils nicht länger als zwei Seiten sind. Dazwischen erfährt man immer wieder mehr über die Playzone, bzw. deren politische Verwicklungen, indem man dem Staatschef, dem Sicherheitschef, Sonis Mutter oder irgendeinem Anderen über die Schulter schaut. Diese vielen, meist nur sehr kurzen Blickwechsel machten es mir sehr schwer, mich in das Buch einzufinden. In einem Buch mit 600 Seiten und langen Kapiteln lockern unterschiedliche Sichtweisen auf, aber auf gut 200 Seiten fehlt den einzelnen Geschichten dann einfach die Tiefe und ich konnte weder Sympathien noch Apathien entwickeln.

Auch die extreme Schwarz-Weiß-Malerei trug nicht gerade zum Verständnis bei. Fast alle Männer sind unverbesserliche Spieler, die Haus und Hof verzocken und in der Motherzone leben fast alle Frauen, die natürlich dem Zocken überhaupt nichts abgewinnen können und als besserwisserische Öko-Zicken dargestellt werden. Nein, man verbietet da nicht nur das Spielen, sondern auch alle andere Art von Freude und Männer werden nur als Samenspender "abgemolken" (Herrn Feibels Wortwahl, nicht meine) und fertig. Hallo? So schlecht sind wir Frauen nun auch nicht, genauso wenig, wie alle Männer nur unverbesserliche Spieler sind.

Auf den ersten Seiten dachte ich noch, dass das eine wirklich gute Story wird und ich das Buch sicher schnell durchgelesen habe, aber leider war für mich sehr schnell die Luft raus. Mir wurde alles zu politisch (vor allem für ein Jugendbuch), zu undurchsichtig und zu einseitig. Ich habe bis zur letzten Seite auf den Knackpunkt gewartet, der mir verrät, warum es nun eigentlich so wichtig (oder unterhaltsam) ist, Sonis Geschichte zu erzählen und auch die Moral von der Geschichte habe ich irgendwie vermisst. Das Ende war einfach nur Sang und klanglos und ich habe mich ernsthaft gefragt, ob bei meinem Buch vielleicht ein paar Seiten in der Bindung vergessen wurden. Schade eigentlich, denn aus dem Aufhänger hätte man mehr machen können.






Freitag, 20. April 2012

Überraschende Buchpost

Heute hat mir meine Postbotin überraschenderweise mal wieder ein Päckchen auf die Fußmatte geworfen ... und das, wo ich doch in letzter Zeit so schön brav bin und versuche, keinen neuen Buchzuwachs zu verursachen. Gefreut hat es mich natürlich trotzdem tierisch - wie das halt so ist bei einem kleinen Buchsuchti *g*

Es handelt sich um das Buch "Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry" von Rachel Joyce. Das Buch erscheint am 16. Mai 2012 beim Krüger Verlag.

Ich hatte bisher noch nichts von diesem Buch gehört, aber es lag ein schöner langer Brief bei, der mir erklärte, wie, oder besser gesagt warum, es den Weg zu mir gefunden hat. Im Rahmen einer Bloggeraktion wurden vom Verlag 100 Exemplare auf Reisen geschickt um sie pilgern zu lassen. Genauer steht da:

"... Du kannst das Buch ganz normal lesen, wie alle anderen, oder du lässt dich auf das Abenteuer ein und liest es gemeinsam Freunden, Nachbarn oder Online-Bekanntschafen und entdeckst so noch viel mehr Seiten am Buch und an den Mitlesenden ..."

Ja ehm ... ich stand schon immer mehr auf Abenteuer als auf "Normal", also werde ich das Buch nach dem Lesen auf jeden Fall weitergeben. Man wird in dem Brief auch direkt dazu aufgefordert, das Buch mit Notizen oder einer persönlichen Widmung zu versehen, bevor man es weiter gibt. Ob ich das mache, weiß ich noch nicht, da ich so absolut nicht der Buchbeschrifter bin. Aber mal sehen ... weitergereicht wird auf jeden Fall :)


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Trotz meiner derzeitigen Kaufabstinenz, sind in den letzten Wochen trotzdem noch drei weitere Bücher bei mir engetrudelt (ich konnte einfach nicht wiederstehen *g*)


"Blackout" von Marc Elsberg
An einem kalten Februartag brechen in Europa alle Stromnetze zusammen. Der totale Blackout. Der italienische Informatiker Piero Manzano vermutet einen Hackerangriff und versucht, zu den Behörden durchzudringen – erfolglos. Als Europol-Kommissar Bollard ihm endlich zuhört, werden dubiose E-Mails auf seinem Computer gefunden. Selbst unter Verdacht wird Manzano eins klar: Ihr Gegner ist ebenso raffiniert wie gnadenlos. Unterdessen liegt Europa im Dunkeln, und die Menschen stehen vor ihrer größten Herausforderung: Überleben.

Verlag: Blanvalet
Preis: 19,99 € (Hardover)


"Die toten Frauen von Juárez" von Sam Hawke
Viele, die etwas auf dem Kerbholz haben, flüchten nach Ciudad Juárez: auch Kelly Courter, Boxer aus den Vereinigten Staaten. Sein Geld verdient er mit fragwürdigen Boxkämpfen oder dem Verkauf von Drogen. Estéban, der Bruder seiner Freundin Paloma, versorgt ihn regelmäßig mit Stoff. Bald greift er selbst zur Nadel, driftet ab in die Welt des Rausches und bemerkt nicht einmal, dass Paloma spurlos verschwindet. Als kurz darauf ihre misshandelte Leiche gefunden wird, trifft ihn die harte Realität wie ein Schlag. Er wird verhaftet, gedemütigt und für ein Geständnis halb totgeprügelt. Erst als Rafael Sevilla, ein befreundeter mexikanischer Polizist, sich des Falls annimmt, kommt Licht in das dunkle Geheimnis der Frauenmorde von Ciudad Juárez.


Verlag: Klett-Cotta
Preis: 19,95 € (Hardcover)



"Ich bin der Herr deiner Angst" von Stephan M. Rother

«In unserem Job bekommt man eine Menge Tote zu sehen. Das Bild aber, das sich uns hinter der Tür im ‹Fleurs du Mal› bot, wird mich bis an das Ende meines Lebens begleiten. Viele unserer Leichen sehen so aus, als würden sie schlafen. Das war hier nicht der Fall.» Ein in jeder Hinsicht verstörender Mord führt die Ermittler Jörg Albrecht und Hannah Friedrichs ins Hamburger Rotlichtviertel: Das Opfer war ein Kollege, und es wird nicht das letzte sein. Die Taten nehmen an Grausamkeit zu. Und alle haben sie mit den dunkelsten Geheimnissen der Opfer zu tun, ihrer größten Angst. Irgendwann keimt in Albrecht eine Erinnerung: Der Traumfänger-Fall. Seit dreißig Jahren schlummert er in den Akten. Seit dreißig Jahren sitzt der Täter in der Psychiatrie. Wie es scheint, hat der Alptraum gerade erst begonnen... 


Verlag:
Rowohlt

Preis: 9,99 € (Taschenbuch)




Dienstag, 10. April 2012

Ernest Cline - "Ready Player One"

"Ready Player One"
von Ernest Cline


Verlag: Penhaligon
Seiten: 512
ISBN: 3764530901
Preis: 19,99 € (Hardcover)
Erscheinungsdatum: 26. März 2012


Mehr Meinungen gibt es auf "Blogg dein Buch"






In einem Satz:
Hier steckt viel Herzblut drin und das merkt man als Leser bei jedem einzelnen Satz!

Inhalt:
Im Jahr 2045 hat die Menschheit die Welt so zugrunde gerichtet, dass niemand mehr darin leben will. Doch die Technik ist fortgeschritten genug um den Menschen einen Ausweg zu bieten: Mit Videobrille und haptischen Handschuhen ausgestattet können sie sich in eine virtuelle Welt flüchten und so dem tristen Alltag den Rücken kehren. In dieser virtuellen Welt, der sogenannten OASIS kann man sich treffen, reden, kämpfen, Abenteuer bestehen oder auch nur ganz normal Arbeiten oder zur Schule gehen.
Wade ist einer von Ihnen und verbringt täglich mehr Zeit in der OASIS, als in der Realität, wo nur Armut, Gewalt und Langeweile auf ihn warten. Als James Halliday, der Erschaffer dieser virtuellen Realität, stirbt, hinterlässt er ein Vermögen von vielen Milliarden Dollar für denjenigen, der in der riesigen OASIS-Welt drei versteckte Schlüssel findet und die dazugehörigen Aufgaben löst. Wade sieht darin seine Chance, wird zu einem "Jäger" und lässt nichts unversucht um die Aufgabe als Erster zu lösen ...

Meine Meinung:
Whow! Diesen Roman hatte ich ja eigentlich so gar nicht auf meinem Radar. Nur über "Blogg dein Buch" wurde ich darauf aufmerksam und ich muss gestehen, dass ich es beinahe links liegen gelassen hatte. Das Cover wirkt gerade für weibliche Leser doch eher nicht so verlockend und auch das Thema wirkt vorerst eher weniger spannend, aber ich kann nur sagen: Lasst euch durch keinerlei Äußerlichkeiten davon abschrecken, dieses Buch zu lesen!

Auch wenn der Ansatz einer virtuellen Schatzsuche, beschrieben auf gut 500 Seiten erst mal wenig reizvoll erscheint, merkt man doch schnell, was sich dahinter für ein Potenzial verbirgt, wenn man es nur richtig erzählt. Und Ernest Cline erzählt es genau richtig, genau auf den Punkt, mit einem ganz eigenen Humor und einem Detailreichtum, dass es einem die Sprache verschlägt. Da James Halliday, der Macher dieses Spiels, ein riesiger Fan der 80er war, spielt alles aus dieser Zeit dabei eine große Rolle und alle Jäger sammeln und lernen darüber alles, was sie in die Finger bekommen. Als Leser wird man damit natürlich zwangsläufig ebenfalls konfrontiert und ich war immer wieder verblüfft, was man über diese Zeit alles wissen kann. Ich selbst bin kein Fan dieser Zeit, zumindest nicht, was Musik und Kleidungsstil angeht (bei den angesprochenen Serien und Filmen musste ich dann aber doch schon öfter vor mich hin grinsen), dennoch fühlte ich mich nicht von den Anspielungen überrannt, sondern immer perfekt auf den neuesten Stand gebracht, ohne gelangweilt zu werden. Was für eine Gratwanderung, das muss man erst mal schaffen!

Jeder Teil des virtuellen Rätsels ist extrem gut ausgeklügelt und ich frage mich ernsthaft, wie sich ein einzelner Mensch das alles ausdenken kann. Es riecht nach einem Lebenswerk. Und so wird man auch Stück für Stück in diese Welt und die Rätsel mit hineingezogen und will unbedingt wissen, wie es weitergeht. Man fiebert mit Wade mit, freut sich mit ihm und leidet auch mit, und wenn ich das Buch zur Seite gelegt habe, dann hatte ich noch immer die Figuren und die Welt vor Augen, wie der Autor sie mir vorgemalt hat. Das ist wahrer Lesegenuss, wie er immer sein sollte - und das von einem Buch, dass ich beinahe gar nicht beachtet hätte!

Der Autor hat einen geradezu unglaublich mitreißenden Schreibstil und wie viel Recherche hinter diesem Buch steckt, will ich gar nicht erst wissen, aber jede einzelne Minute davon hat sich gelohnt. In diesem Roman steckt wirklich viel Herzblut, das merkt man und lässt sich beim Lesen zwangsläufig davon mitreißen. Und so wird man hineingezogen in eine Welt, die so nahe an einer möglichen Zukunft ist, wie man es sich nur vorstellen kann. Auf die Zerstörung der Welt, in der wir leben, steuern wir eh schon zu, das weiß wohl jeder. Und auch eine virtuelle Realität, in der man versinken kann und die die reale Welt mit all ihren Facetten imitiert, ist bereits bekannt, eine Weiterentwicklung davon ist nicht weit hergeholt.

Also lasst euch auf ein virtuelles Abenteuer ein, das euch nicht wieder loslassen wird, lasst euch beeindrucken von einem gigantischen Rätsel und dessen intelligenter Lösung und teilt Freude und Leid mit Wade und seinen Mitspielern. Ich für meinen Teil habe das Buch genossen und werde es irgendwann sicher noch einmal lesen, da man beim ersten Lesen kaum alles erfassen kann. Und dafür kann ich es auch nicht bei 5 Kronen lassen, sondern werde "Ready Player One" als neuen Buchkönig auf den Buchthron setzen!


...und ab auf den Buchthron!


P.S.: Und nun entschuldigt mich, ich habe gerade das dringende Bedürfnis erst mal eine Runde mit einem Avatar durch eine virtuelle Welt zu laufen ... *g*


Mittwoch, 4. April 2012

Debütautoren im April

Neuer Monat, neue Bücher - und das heißt auch wieder neue Debüts, die bei LovelyBooks im Rahmen der Debütautoren-Challenge vorgestellt werden.
Nachdem mich die Liste letzten Monat förmlich erschlagen hat und ich mich nur schwer bei der Auswahl einschränken konnte, ist sie diesen Monat erstaunlich kurz ausgefallen. Daher gibt es heute auch nur zwei Debüts, die ich mir persönlich rausgepickt und auf meine Wunschliste gesetzt habe. Die komplette Liste gibt's wie immer unter diesem Link.


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Titel: "Geliebte der Ewigkeit - Kriegerin der Fiannah"
Autor: Beth Cillian
Verlag: Sieben-Verlag
Seiten: 300
Preis: 19,50 € (Taschenuch)
Erscheinungsdatum: April 2012

Inhalt: Das wohlgeordnete Leben der Bostoner Pathologin Morrighan Cavanaugh schlittert nach der Diagnose eines Hirntumors auf den Abgrund zu. Doch statt die Notbremse zu ziehen, unternimmt sie alles, um ihren Absturz voranzutreiben. Vampirkrieger Quinn Dál Goran hat den Auftrag, das wiedergeborene Böse, das sich in menschlicher Gestalt Einlass in die Welt der Menschen verschaffen will, zu finden und zu töten. Als seine Jagd von Morrighan unsanft ausgebremst wird, ahnen sie beide nicht, wie schicksalhaft ihre Begegnung ist. Je näher sie sich kommen, desto klarer wird Quinn, dass ihm letztlich nichts anderes übrig bleibt, als Morrighan zu töten, denn sie scheint die Wirtin des Bösen zu sein. Doch sein Herz spricht eine andere Sprache ...

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Titel: "Blanche - Der Erzdämon"
Autor: Jane Christo
Verlag: Sieben-Verlag
Seiten: 200
Preis: 14,90 € (Taschenuch)
Erscheinungsdatum: April 2012

Inhalt: Es ist nicht einfach, bei einem Profikiller aufzuwachsen, der seine Seele an den Teufel verkauft hat. Doch als Blanches väterlicher Mentor stirbt, muss sie beweisen was in ihr steckt. Sie wird vom Erzdämon Beliar aufgesucht, der von ihr verlangt, dass sie die Schulden ihres Mentors bezahlt, denn dieser ist nach seinem Ableben nicht wie verabredet in der Hölle erschienen. Beliar übt eine starke erotische Anziehungskraft auf sie aus, und als sich der Dämon in sie verliebt, wird es kompliziert. Um Blanches Vertrauen zu gewinnen, wendet sich Beliar gegen Saetan und nimmt den Kampf mit dessen Höllenfürsten auf, während Blanche ihre eigene Schlacht schlagen muss. Die Welt, die sie kannte, existiert nicht länger, und sie muss sich entscheiden, ob sie leben, oder untergehen will. Ob sie aufgibt, oder sich ihren Gefühlen für den Dämon stellt.

Dienstag, 3. April 2012

Lissa Price - "Starters"

"Starters"
von Lissa Price


Verlag: IVI
Seiten: 400
ISBN: 3492702635
Preis: 15,99 € (Hardcover)
Erscheinungsdatum: März 2012









In einem Satz:
Ein sehr guter Ansatz mit viel Potenzial, aber leider nicht ganz ausgreift und mit zu einseitigen Charakteren.

Inhalt: 
Viele Jahre in der Zukunft hat eine Epidemie alle Menschen ausgelöscht, die nicht schnell genug eine Impfung erhielten. Da die anfälligsten Altersgruppen als Erstes geimpft wurden, blieben am Ende auch nur diese übrig: Starters, die Jugendlichen und Kinder, und Enders, die alten Menschen, die dank modernster Medizin nun schon 150 Jahre oder älter werden können.
Callie ist ein Starter, 16 Jahre jung und lebt mit ihrem 7 Jahre alten Bruder in ärmsten Verhältnissen. Um ein besseres Leben zu haben, vermietet sie ihren Körper an Prime Destinations, eine Firma, die es reichen Enders ermöglicht, für eine bestimmte Zeit in den Körper eines Starters zu schlüpfen. Doch etwas geht schief und Callie erwacht zu früh in ihrem Körper und somit in der Welt der Reichen. Eine innere Stimme warnt sie, nicht zu Prime Destinations zurückzukehren und so stellt sich die Frage, was die Mieterin mit ihrem Körper vorhatte ...

Meine Meinung:
Das Thema Körpertausch klingt etwas gruselig, extrem futuristisch und auch absolut spannend. Wenn man sich überlegt, seinen eigenen Körper von jemandem anderen mieten zu lassen und hinterher keine Ahnung zu haben, wo er war, während man nur schlief - ja, das gibt schon Stoff für einen ziemlich rasanten und spannenden Roman. Leider wurden meine Erwartungen aber nicht ganz erfüllt.

Man steigt in die Geschichte ein, als Callie das erste Mal mit Prime Destinations in Kontakt kommt und erfährt anschließend noch ein wenig über ihre momentane Lebenssituation und ihren kleinen Bruder, bevor sie beginnt, ihren Körper zu vermieten. Bereits hier ging mir dann alles zu sehr Schlag auf Schlag und ich hatte keine wirkliche Gelegenheit, mich mit den Charakteren anzufreunden. Aber okay, die Autorin wollte wohl, dass die Geschichte schnell zur eigentlichen Sache kommt, also war das schon in Ordnung, man kann ja auch später noch ein wenig über die einzelnen Charaktere erzählen. Nur leider kam dieses Später nicht, oder zumindest kaum.

Die Geschichte nimmt eigentlich gut Fahrt auf und es kommt immer wieder zu neuen Wendungen, sodass es stets spannend bleibt. Aber der eigentliche Kick blieb aus. Es hat mich nichts so wirklich mitgerissen und ich hatte das Gefühl, alles schon mal irgendwo gelesen zu haben. Die Figuren sind ziemlich blass gezeichnet. Selbst Callie hatte ich nie wirklich vor Augen, wenn ich mich recht erinnere, dann wurde sie auch nie wirklich beschrieben - oder ich hab's überlesen. Aber das Äußere kann man sich auch selbst zusammenreimen, wie es einem passt. Viel unangenehmer fand ich, dass sie scheinbar keine Ecken und Kanten hat und sehr selten Gefühle zeigt, sie ist einfach nicht greifbar und so perlte ihr Schicksal auch einfach an mir ab, ohne irgendwelche Spuren zu hinterlassen.

Die Welt, die Lissa Price geschaffen hat, ist leider ebenso wenig greifbar. Zu viele Fragen stellen sich, die unbeantwortet bleiben. Eine Welt, in der nur sehr alte und sehr junge Menschen leben, bietet eigentlich viel Raum für Konflikte, aber man kann größtenteils nur raten, was für welche das sind. Die Kluft zwischen Arm und Reich scheint gigantisch zu sein, aber wie es dazu kam, erfährt man nicht. Es wird von einem Krieg gesprochen und von Sporen, die wohl die Krankheit auslösten. Doch was für eine Krankheit? Was passierte? Wie ging man mit den vielen Toten um? Dieser Krieg soll erst drei Jahre zurückliegen, dafür wird er aber ziemlich totgeschwiegen. Den Enders scheint es bestens zu gehen und sie haben nichts besseres zu tun, als das Leben zu genießen. Niemand kümmert sich um die Starters ohne Familie. Bitte, drei Jahre nach dem Krieg gibt es auf der Welt nichts Gutes mehr? Es wäre denkbar, dass sich die Welt so entwickelt, aber nicht innerhalb dieser Zeitspanne.

Auch aus Callies Vergangenheit erfährt man nur Randinformationen. Ihr Bruder war 4 Jahre alt, sie selbst 13, als sie sich plötzlich alleine durchschlagen und für ihren Bruder sorgen musste. Es muss schrecklich gewesen sein, aber davon erfährt man nichts. Alle Informationen dazu bekommt man eiskalt und trocken aufgetischt und kann daher nicht wirklich mirfühlen.

Die Grundgeschichte ist also wirklich gut und auch spannend, nur leider viel zu kalt erzählt. "Starters" ließ sich auch aufgrund des flüssigen Schreibstils durchaus gut lesen, aber mitfühlen konnte ich nicht wirklich. Dennoch bin ich neugierig auf den zweiten Band und hoffe, dass dort vielleicht mehr auf die Gefühlswelt eingegangen wird.



Sonntag, 1. April 2012

LovelyBooks Themenlesen - Das Aprilthema

Diesen Monat gibt es beim LovelyBooks-Themenlesen mal wieder ein reines Coverthema. Irgendwie ist es aber auch ein Titelthema, denn es lautet wie folgt:

Bücher auf dessen Cover der Titel im Vordergrund steht

Gemeint sind solche Bücher, die keine direkten Bilder auf dem Cover haben, sondern eigentlich nur den Titel. Manchmal nimmt der einfach nur den ganzen Raum ein oder er wurde ganz kunstvoll verschnörkelt. Egal wie, aber es darf bis auf ein paar kleine Zusatzgrafiken nichts ausser Title und Autor auf dem Cover sein. Die Bücher, die ich mir dafür rausgepickt habe, sind folgende:

"Blackout" von Marc Elsberg

"Du denkst, du weißt, wer ich bin" von Em Bailey
"Schweinehunde" von Lotte & Søren Hammer
"Und in mir der unbesiegbare Sommer" von Ruta Sepetys
"Wahr" von Riikka Pulkkinen