Sonntag, 19. August 2012

Cordula Stratmann - "Sie da oben, er da unten"

"Sie da oben, er da unten"
von Cordula Stratmann


Verlag: KiWi
Seiten: 208
ISBN: 3462039350
Preis: 13,95 € (Taschenbuch)
Erscheinungsdatum: 23. September 2010









In einem Satz:
Ich habe mich noch nie zuvor so bei einem Buch gelangweilt, wie bei diesem.

Inhalt:
Sabine wird von ihrem Mann erwürgt, erlebt noch eine Weile ihr Dasein aus Sicht einer Toten und darf dann ins Himmelreich eintreten und dort neue Bekanntschaften schließen. Ihr Mann Dieter hingegen kann unbehelligt sein Leben auf der Erde fortführen ...

Meine Meinung:
Schuster bleib bei deinen Leisten! Hier merkt man mal wieder, wie viel Wahres an diesem Ausspruch ist, denn so gut Frau Stratmann als Comedian (vor allem bei Impro-Comedy) auch ist, so schlecht ist sie als Autorin. Ich versuche eigentlich immer noch etwas Gutes an einem Buch zu finden, aber hier muss ich nach langer Suche leider passen. Vielleicht die Grundidee? Der gute Wille? Ich weiß es nicht ...

Es ist nicht das erste Buch mit dieser Idee, das ich gelesen habe. Wenn Menschen den Himmel betreten, bietet das viel Platz für Fantasie und komische Situationen. Hier wurde weder Ersteres bewiesen noch das Potenzial ausgenutzt. Ab und zu wird einmal eine "neue" Idee angerissen, aber kaum ausgebaut und Sabines Himmelsalltag scheint noch viel langweiliger zu sein, als der auf der Erde. Allerdings lernt Sabine im Himmel auch einige prominente Persönlichkeiten kennen. Normale Menschen scheinen entweder nicht zu sterben oder sie kommen nach Frau Stratmanns Meinung selten in den Himmel, denn die Wahrscheinlichkeit, einen Promi zu treffen, scheint mit dem Betreten des Himmels ums Millionenfache zu steigen. Die einzelnen Personen, egal ob Promi oder nicht, bleiben dabei aber so blass, dass Hildegard Knef ebenso gut Marilyn Monroe und Patrick Swayze auch Kaiser Augustus sein könnte - man würde keinen Unterschied merken.

Dieter auf der Erde geht es auch nicht viel anders. Kapitel für Kapitel schleppt er sich nun durch sein, von Sabine befreites, Leben und erfreut sich mal mehr und mal weniger an seiner Straffreiheit. Dabei erlebt er... ehm ... nichts! Und das ist verdammt wenig, wenn man bedenkt, dass etwa die Hälfte des Buches aus seiner Sicht geschrieben ist.

Im Grunde passiert im gesamten Buch rein gar nichts. Es reicht, wenn man den ersten Satz eines Kapitels liest, denn im Rest schweift die Autorin nur noch ab und man fragt sich unweigerlich irgendwann, wo der Sinn der Geschichte liegen soll. Bis zum letzten Satz habe ich auf den Aah-Effekt gewartet, aber leider ohne Erfolg. Immerhin bin ich meinem Prinzip treu geblieben, jedes Buch, dass ich rezensiere, vorher komplett zu Ende zu lesen. Demnächst werde ich mir aber überlegen, ein Buch lieber gar nicht zu rezensieren und dafür abzubrechen.



2 Kommentare:

  1. Als ich bei Bloglovin gesehen habe, dass es zu diesem Buch eine Rezi gibt, musste ich unbedingt wissen, was Du davon hältst. Und Dein erster Satz hat mich dann doch beruhigt. Ich hatte das Buch nämlich mal als Hörbuch ausgeliehen und bewundere Dich für Dein Durchhaltevermögen. Ich habe es nämlich nicht fertig hören können. Es war einfach grottig und ich war echt enttäuscht, weil ich Cordula Stratmann als Comedian ganz gern mag, insbesondere im Impro-Bereich.
    Grüße von der Tintenelfe

    AntwortenLöschen
  2. Ohje, als Hörbuch hätte ich wohl auch nicht durchgehalten (bin nämlich so gar kein Hörbuchmensch). Ich hatte mir das Buch im Rahmen des Lovelybooks-Themenlesens vorgenommen und deshalb dann auch durchgehalten. Außerdem rezensiere ich ungern Bücher, die ich nicht fertig gelesen habe, da mich so manches Buch gegen Ende doch noch überrascht und so noch den einen oder anderen Punkt abgestaubt hat.

    AntwortenLöschen