Dienstag, 11. November 2014

Christoph Gass - "Bloody Catwalk"






















Kilian ist ein Hybride, gefangen im Übergang vom Menschen zum Vampir und als Modedesigner lebt er zwischen lauter perfekten Vampirmodels. Sein Freund Nils, der Vampir, der ihn verwandelt hat, wird eines Tages tot aufgefunden. Jeder denkt, dass es Selbstmord war, nur Kilian glaubt, dass mehr dahinter steckt ...



Manchmal frage ich mich bei Büchern, ob wirklich der korrekte Klappentext aufgedruckt wurde, oder ob da nicht vielleicht jemand gepennt und aus versehen den falschen geschrieben hat. Der klang nämlich auch bei diesem Buch vielversprechend und gut, gab nur leider nicht den wirklichen Inhalt wieder. Ich habe mich auf ein paar exzentrische Vampire gefreut, die sich in der Modewelt herumtreiben, auf einen Teil unserer Welt, der von den Wesen der Nacht unterwandert wird. Was ich bekam, war dann aber leider ganz, ganz anders und ein bißchen kann ich den Klappentextschreiber verstehen - ich weiß nämlich auch nicht so recht, um was es nun eigentlich ging und wie man das Gewirr vernünftig zusammenfassen soll.

Es beginnt schon damit, dass nicht klar gemacht wird, wo man sich befindet. Es wird schnell klar, dass es nicht unsere Realität ist - aber was dann? Spielt der Roman in der Zukunft? Wenn ja, wann? Oder in einer parallelen Realität? In einer kompletten Fantasywelt? Erst nach und nach erkämpft man sich als Leser ein paar Informationshappen und fügt sie zu einem halbwegs funktionierenden Bild zusammen. Aber eben nur halbwegs. Genauso ergeht es einem mit dem Vampirmythos. Kilian beginnt gleich am Anfang dem Leser die Ohren vollzujammern über seinen bedauerlichen Hybridenzustand. Was es damit auf sich hat, erfährt man als Leser aber ebenfalls erst nach und nach in klitzekleinen Happen. Der verwendete Vampirmythos wird als bekannt vorausgesetzt, ist aber unbekannt, da der Autor seine ganz eigene Mischung geschaffen hat. Verwirrend? Ja, definitiv! Und daher habe ich auch nie wirklich in die Geschichte hineingefunden.

Ich bin auch nicht sicher, an wen sich das Buch eigentlich richtet oder welchem Genre es angehören will. Es scheint eher so, als wollte der Autor mit aller Macht alle ansprechen und so findet man Mystik, Dystopie, Fantasy, Krimi, Thriller, Liebesroman, Erotik usw. alles in einem. Man kann quasi jedes Kapitel einem anderen Genre zuordnen. Daneben ist auch der Schreibstil ziemlich hölzern. Die Gespräche wirken allesamt gestellt und die einzelnen Szenen künstlich wie eine RTL-Nachmittags-Doku.

Auch wenn es mir gerade bei neuen Autoren immer schwer fällt, nicht doch irgendwo noch was Gutes zu finden, gelingt es mir hier leider nicht. Das Cover, ja, das sieht gut aus, aber alles was sich dahinter verbirgt ist wohl mit das Schlechteste, was ich jemals gelesen habe. Nichts passt zusammen, nichts wird erklärt und es liest sich so trocken wie der Wüstensand.


Verlag: books2read
Seiten: 264
ASIN: B00M4DNBG6
Preis: 3,99 € (E-Book)
Erscheinungsdatum: 15. August 2014
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1 Kommentar:

  1. Schade, dass es so enttäuschend war. Ich hab mir den Klappentext auch durchgelesen und war angetan, sowie auch vom Cover. Aber jetzt, wo ich deine Rezension gelesen habe, bin ich froh, dass ich es nicht lesen musste.


    Vielleicht magst du ja auch einmal bei mir vorbeischauen? Ich habe vor kurzem meinen ersten Roman fertiggestellt und veröffentlicht.

    Liebst,
    Marie

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