Sonntag, 27. November 2011

Jonathan Safran Foer - "Tiere essen"

Titel: "Tiere Essen"
Autor: Jonathan Safran Foer
Verlag: KiWi
Seiten: 399
ISBN: 3462040448
Preis: 19,99 € (Hardcover)
Erscheinungsdatum: 19. August 2010











In einem Satz:
Ein Buch das zum nachdenken anregt: über das Essen von Tieren, über das Verhalten ihnen gegenüber und über das eigene Gewissen ganz allgemein.

Inhalt:
Pünktlich zur Geburt seines Sohnes beginnt der Autor darüber nachzudenken, was für Werte er ihm mit auf dem Weg geben will. Hängen bleibt er ausgerechnet beim Essen. Er fragt sich, wie sehr unser Essen unser Leben und unsere Umwelt bestimmt und beginnt sich mit den Auswirkungen unseres Fleischkonsums auseinanderzusetzen. Das Ergebnis von drei Jahren Recherche- und Schreibarbei steckt nun in diesem Buch. Es rüttelt auf, es schockiert und es berührt ...

Meine Meinung:
Nachdem ich vor einiger Zeit schon "Anständig essen" von Karen Duve gelesen hatte, wollte ich mir nun gerne noch eine zweite Sichtweise auf die heutige Ernährung beschreiben lassen. Dank einer Wanderbuchrunde bei Lovelybooks fiel mir dann dieses Buch in die Hände und hat mich nicht enttäuscht.

Der Autor geht zunächst auf unsere Essgewohnheiten im Allgemeinen ein und versucht Grenzen zu finden. Warum essen wir Schweine, aber keine Hunde? Warum spielt Essen überhaupt eine so große Rolle? Erst später beginnt er Fakten zu liefern. Er zeigt auf, wie Tiere heutzutage gehalten, wie brutal sie behandelt und wie schonungslos sie geschlachtet werden. Und er appeliert an unser Gewissen. Zwar sagt er ausdrücklich, dass er nicht mit erhobenem Zeigefinger dastehen möchte, aber die Art, wie er auf den letzten Seiten argumentiert, lässt nichts anderes als ein schlechtes Gewissen siegen.

Die Kenntnisse, die ich aus diesem Buch gewonnen habe, sind keine grundlegend neuen. Jeder weiß, dass es den Tieren in Mastanlagen nicht paradiesisch gut geht. Aber die tatsächliche Härte der Realität hat mich schon getroffen. Umso egoistischer fühle ich mich, wenn ich trotzdem weiterhin Fleisch essen werde - und das werde ich definitiv, denn ich bin einfach kein Vegetariertyp. Aber wenn man sich mit dem Thema beschäftigen möchte, ist das Buch wohl ein guter Schritt zum bewussteren Essen. Man fragt sich nach dem Lesen dieses Buches doch immer einmal mehr, ob dieses oder jenes Stück Fleisch denn sein muss, oder ob man diese Woche nicht schon genug davon gegessen hat. Und das ist gut so. Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut. Aber Bücher wie "Tiere essen" öffnen dem ein oder anderen doch die Augen und lassen den allgemeinen Fleischkonsum vielleicht ein wenig schrumpfen.

Obwohl es ein Sachbuch ist, lässt es sich ziemlich flott lesen. Der Schreibstil ist anschaulich (was bei dem Thema nicht immer so toll ist) und man wird mit den Fakten auch nicht an einem Stück überflutet. Verschiedene Sichtweisen lockern das Thema auf und lenken vom Anschein des Moralapostels schnell ab, so dass man den Eindruck gewinnt, am Ende des Buches wirklich umfassend informiert zu sein.


1 Kommentar:

  1. Als ich so durch deine Rezensionen gestöbert habe .. sagt man das so? Klingt komisch :D naja egal .. auf jedenfall ist mir der Titel sofort ins Auge gesprungen und ich musste deine Rezension lesen! Meine Freundin ist ja auch Vegetarierin/Ex-Veganerin und ich ernähre mich auch fast fleischfrei .. ab und zu kann/mag ich dann doch nicht verzichten .. aber ich denke in dem Buch stecken ein paar gute Aspekte so wie das mit dem, warum wir Schwein essen aber keinen Hund .. weil irgendwie stimmt das ja, sind alles Tiere .. wozu also unterscheiden, obwohl es halt doch was anderes is!

    Liebe Grüße
    Claudia ♥

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