Mittwoch, 30. November 2011

Roman Marchel - "Kickboxen mit Lu"

Titel: "Kickboxen mit Lu"
Autor: Roman Marchel
Verlag: Residenz Verlag
Seiten: 220
ISBN: 3701715734
Preis: 19,90 €
Erscheinungsdatum: 23. August 2011











In einem Satz: 
Ohne auffällige Handlung, dafür mit äußerst ungewöhnlichem Schreibstil, ist dieses Buch große Geschmackssache und wird den Einen von den Socken hauen, den Anderen aber einschläfern.

Inhalt:
Tulpe Valentin, eine gealterte Schriftstellerin, trifft auf die 16jährige Lu und beschließt mit ihr als Hauptakteurin ihren letzten Roman zu scheiben. Sie lässt Lu erzählen und hält Wort für Wort fest, was sie zu erzählen hat: Über das Leben an sich, über ihre beste Freundin, ihre Lehrer, ihren Ex. Erst nach und nach erfährt man auch ein wenig über Tulpe Valentin ...

Meine Meinung: 
Gerade habe ich die letzten Seiten von "Kickboxen mit Lu" gelesen und muss nun schnell meine Gedanken loswerden. Zu groß ist die Gefahr, dass der Inhalt mit jeder Stunde, die ich verstreichen lasse, immer mehr verblasst. Es ist bei weitem kein Buch, dass lange in Erinnerung bleiben wird - jedenfalls nicht in meiner. Es hat leider absolut nicht meinen Nerv getroffen, was jedoch nicht bei jedem so sein muss. Doch beginnen wir von vorne ...

"Kickboxen mit Lu" ist mir vor Allem durch das tolle Cover und den innovativen Titel aufgefallen. Beide sagen im Grunde nichts aus, machen aber gerade dadurch neugierig - und passen auch genau deswegen perfekt zum Inhalt. Der wird fast durchgängig von Lu bestritten, die in eine nicht Enden wollenden Monolog aus ihrem Leben erzählt, nur selten unterbrochen von kurzen Szenenbeschreibungen. Sie unterhält sich mit Tulpe Valentin, einer stark gealterten Schriftstellerin, die ihr letztes Buch mit Lus geistigen Ergüssen füllen will. Dem Leser wird suggeriert, dass er genau dieses Buch gerade in den Händen hält: Ein Werk, in dem Tulpe die junge Lu einfach Wort für Wort wiedergibt.Später hat man aber einen Erzähler aus dem Off, der einzelne Momente der beiden Hauptcharaktere beschreibt oder gar Tulpe Valentin alleine auf ihr Zimmer begleitet. Das mag nicht so recht zu der eigentlichen Sichtweise passen.

Stark gewöhnungsbedürftig fand ich auch den Schreibstil, was aber nicht etwa einem mangelndem Talent des Autors zuzurechnen ist, sondern eher dem Gegenteil. Er lässt Lu reden, wie ihr der Schnabel gewachsen ist. Mit allen Gedankensprüngen und Halbsätzen, die eine normale, nicht vorausgedachte Erzählweise nunmal hat. Die Aufgabe hat er gut gemeistert und ich konnte mir Lu gut plappernd vorstellen. Allerdings hat mich auch gerade das stellenweise unsagbar gelangweilt. Wenn mir eine Bekannte stundenlang Anekdoten von ihren ehemaligen Lehrern, Freunden oder Besuchen in der Bibliothek erzählen würde, zu denen ich keinerlei persönlichen Bezug habe, würde ich irgendwann versuchen mich aus dem Staub zu machen - hier ging das nicht. Da half nur alle paar Kapitel das Buch weglegen und eine Pause einlegen. Immer wieder fragte ich mich, warum mich das interessieren soll?!

Etwas interessanter wude es dann im letzten Drittel, in dem man etwas mehr über Tulpe erfährt. Und das normal geschrieben und nicht in Lus Halbsatz-Plapperstil. Ich hoffte auf einen finalen Schlussgong, der für irgendein Aufrütteln, eine besondere Wendung oder Ähnliches sorgt. Leider blieb der aber aus und ich fragte mich nur, was das ganze nun eigentlich sollte.

Vielleicht habe ich das Buch nicht verstanden. Es mag eine tiefe philosophische Ader haben, die an mir vorbeigerauscht ist. Wenn dem so ist und sie irgendwer erkannt hat, dann wäre ich für jede Aufklärung dankbar. So bleibt mir leider nur der Griff zu einer einsamen Krone aus Respek für den Autor, dass er sich getraut hat, einen Roman in einer so ungewöhnlichen Fassung zu schreiben. Leider konnte ich dem nicht viel abgewinnen, auch wenn ich dachte, dass ich mich einfach nur reinlesen muss. Wer auf wirklich ungewöhnliche Romane steht, mag mit diesem aber wahrscheinlich sehr gut beraten sein.

Vielen Dank an Blogg dein Buch und den Residenz Verlag für das Rezensionsexemplar!


 



Montag, 28. November 2011

"Mega-Weihnachts-Gewinnspiel" bei Nicole



Heute hat Nicole ihr "Mega-Weihnachts-Gewinnspiel" angekündigt, mit dem sie uns die vorweihnachtliche Zeit versüßen möchte. Ich kann nur sage: Hut ab! Das Gewinnspiel trägt den Namen zu Recht! :)

Jeden Tag gibt es eine Gewinnspielfrage und einen Preis, ausgelost wird dann kurz nach Weihnachten. Die Preise sind echt toll und ich freue mich jetzt schon auf die Fragen. Habe ich euch jetzt neugierig gemacht und ihr wollt auch dabei sein? Na dann nichts wie ab zu ...





"Firelight" zu gewinnen!


Na, wer von euch hat noch nichts von "Firelight" gehört? Jetzt gibt es dieses vielversprechende Buch zu gewinnen und zwar bei Book's Souls. Das Gewinnspiel geht bis zu 11.12. und ihr müsst nur eine kleine Frage beantworten um am Gewinnspiel teilzunehemen. Alle Infos und Teilnahmebedingungen findet ihr >>HIER<<

Ich wünsche allen viel Glück! :)

Sonntag, 27. November 2011

Jonathan Safran Foer - "Tiere essen"

Titel: "Tiere Essen"
Autor: Jonathan Safran Foer
Verlag: KiWi
Seiten: 399
ISBN: 3462040448
Preis: 19,99 € (Hardcover)
Erscheinungsdatum: 19. August 2010











In einem Satz:
Ein Buch das zum nachdenken anregt: über das Essen von Tieren, über das Verhalten ihnen gegenüber und über das eigene Gewissen ganz allgemein.

Inhalt:
Pünktlich zur Geburt seines Sohnes beginnt der Autor darüber nachzudenken, was für Werte er ihm mit auf dem Weg geben will. Hängen bleibt er ausgerechnet beim Essen. Er fragt sich, wie sehr unser Essen unser Leben und unsere Umwelt bestimmt und beginnt sich mit den Auswirkungen unseres Fleischkonsums auseinanderzusetzen. Das Ergebnis von drei Jahren Recherche- und Schreibarbei steckt nun in diesem Buch. Es rüttelt auf, es schockiert und es berührt ...

Meine Meinung:
Nachdem ich vor einiger Zeit schon "Anständig essen" von Karen Duve gelesen hatte, wollte ich mir nun gerne noch eine zweite Sichtweise auf die heutige Ernährung beschreiben lassen. Dank einer Wanderbuchrunde bei Lovelybooks fiel mir dann dieses Buch in die Hände und hat mich nicht enttäuscht.

Der Autor geht zunächst auf unsere Essgewohnheiten im Allgemeinen ein und versucht Grenzen zu finden. Warum essen wir Schweine, aber keine Hunde? Warum spielt Essen überhaupt eine so große Rolle? Erst später beginnt er Fakten zu liefern. Er zeigt auf, wie Tiere heutzutage gehalten, wie brutal sie behandelt und wie schonungslos sie geschlachtet werden. Und er appeliert an unser Gewissen. Zwar sagt er ausdrücklich, dass er nicht mit erhobenem Zeigefinger dastehen möchte, aber die Art, wie er auf den letzten Seiten argumentiert, lässt nichts anderes als ein schlechtes Gewissen siegen.

Die Kenntnisse, die ich aus diesem Buch gewonnen habe, sind keine grundlegend neuen. Jeder weiß, dass es den Tieren in Mastanlagen nicht paradiesisch gut geht. Aber die tatsächliche Härte der Realität hat mich schon getroffen. Umso egoistischer fühle ich mich, wenn ich trotzdem weiterhin Fleisch essen werde - und das werde ich definitiv, denn ich bin einfach kein Vegetariertyp. Aber wenn man sich mit dem Thema beschäftigen möchte, ist das Buch wohl ein guter Schritt zum bewussteren Essen. Man fragt sich nach dem Lesen dieses Buches doch immer einmal mehr, ob dieses oder jenes Stück Fleisch denn sein muss, oder ob man diese Woche nicht schon genug davon gegessen hat. Und das ist gut so. Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut. Aber Bücher wie "Tiere essen" öffnen dem ein oder anderen doch die Augen und lassen den allgemeinen Fleischkonsum vielleicht ein wenig schrumpfen.

Obwohl es ein Sachbuch ist, lässt es sich ziemlich flott lesen. Der Schreibstil ist anschaulich (was bei dem Thema nicht immer so toll ist) und man wird mit den Fakten auch nicht an einem Stück überflutet. Verschiedene Sichtweisen lockern das Thema auf und lenken vom Anschein des Moralapostels schnell ab, so dass man den Eindruck gewinnt, am Ende des Buches wirklich umfassend informiert zu sein.


Freitag, 25. November 2011

Clay Carmichael - "Zoë"

Titel: "Zoë"
Autor: Clay Carmichael
Verlag: Hanser
Seiten: 256
ISBN: 3446237836
Preis: 13,90
Erscheinungsdatum: 29. August 2011












In einem Satz:
Ein liebenswerter Roman mit einer starken Protagonistin, die wohl das Mitgefühl eines jeden Lesers haben wird.

Inahlt:
Zoë ist noch ein Kind, gerade einmal zwölf Jahre alt, und trotzdem schon ihr halbes Leben lang auf sich selbst gestellt. Als ihre Mutter, die sich ohnehin nicht um sie kümerte, stirbt, nimmt ihr Onkel Henry sie bei sich auf. Plötzlich hat Zoë ein halbes Dorf, dass sich um sie sorgt und einen streunenden Kater um den sie sich sorgen kann. Doch ihre Freiheit gibt sie so schnell nicht auf und auf ihren Streifzügen durch den Wald stößt sie auf so manches Geheimnis.

Meine Meinung:
Bei "Zoë" waren es Cover und Titel, die mich sofort angesprochen haben. Ganz klar, ohne viele Schnörkel kommen beide gleich auf den Punkt und verstecken sich nicht hinter effekthaschenden Schnörkeln oder Träumereien. Und so ist auch das geamte Buch. Es kommt auf den Punk und spricht aus, was gemeint ist, ohne etwas zu beschönigen oder alles durch die rosarote Brille zu sehen. Genauer gesagt ist es Zoë, die zum Punkt kommt, denn aus ihrer Sicht wird die Geschichte erzählt. Unterbrochen wird ihr Erzählstrang nur alle paar Kapitel durch ein kurzes Kapitel aus der Sicht des ortsansässigen alten Katers.

Ich mag die beschriebenen Hauptcharaktere, denn Zoë ist unabhängig und stark, doch wirkt auch gleichzeitig unglaublich zerbrechlich. Man möchte nur das Beste für sie, denn von den schlimmen Dingen hat sie schon viel zu viel gesehen für ihr Alter. Und auch ihren Onkel Henry, der anfangs eher wie ein eigenbrötlerischer Waldschrat wirkt, zeigt viel Herz und Einfühlungsvermögen. Nicht zu vergessen, der Kater "Herr Kommkomm". Er ermöglicht dem Leser eine einzigartige Sicht auf die aktuellen und auch die vergangenen Ereignisse. Wie bereits Zoë mag man auch ihn einfach nur beschützen.

Ist die Geschichte Anfangs noch auf Zoës neue Lebensumstände beschränkt, so entwickelt sie sich nach und nach zu einem Abenteuer, bei dem man sie und Herrn Kommkomm begleitet. Stück für Stück werden neue Geheimnisse entdeckt und teilweise auch enträtselt und immer neue Nebencharaktere betreten die Bühne, von denen man die einen genauso lieb gewinnt, wie die Hauptcharaktere und andere einfach nur verbannen mag.

So schön ich die Geschichte auch fand und die Charaktere mochte, so muss ich doch für einzelne Handlungspunkte Abstriche in meiner Bewertung machen. Vieles blieb mir zu undurchsichtig und dürfte gerade für die jungen Leser manchmal schwer nachzuvollziehen sein. Am Ende hätte ich mir mehr Aufklärung gewünscht. Ich fand es in Ordnung, nein sogar gut, dass manche Handlungsstränge offen blieben und man sich selbst die nächsten Jahre zusammenspinnen kann. Aber vorgegebene Rätsel hätten gerne gelöst werden dürfen. Im Laufe der Handlung wurden Fragen aufgeworfen, die dann teilweise nie beantwortet wurden. Mich störte das, denn die Kunst eines Autors ist es eigentlich nicht nur, Geheimnisse zu entwickeln, sonder vor allem auch zu beweisen, dass diese wirklich eine Lösung haben.

Insgesamt ist "Zoë" aber ein Roman, den ich sehr gerne gelesen habe und den ich auch jederzeit weiterempfehlen würde. Daher gibt es auch vier von fünf Kronen.


Mittwoch, 16. November 2011

Lauren DeStefano - "Totentöchter - Die dritte Generation"

Titel: "Totentöchter - Die dritte Generation"
Autor: Lauren DeStefano
Verlag: cbt
Seiten: 400
ISBN: 3570161285
Preis: 16,99 € (Hardcover)
Erscheinungsdatum: 19. September 2011

Anmerkung: "Totentöchter" ist der erste Teil einer Trilogie.









In einem Satz:
Eine Geschichte mit viel Potenzial, dass im ersten Teil definitiv noch nicht genu ausgeschöpft wurde und viel Hoffnung für die beiden anderen Teile lässt.

Inhalt:
Rhine ist 16 Jahre jung, schön und verloren, denn in vier Jahren wird sie sterben. Dank eines fehlgeschlagenen genetischen Experiments wird in ihrer Welt kein Mädchen älter als 20, kein Junge älter als 25. Die angespannte Situation führte dazu, dass wohlhabende, junge Männer mehrere Frauen besitzen um mit ihnen Nachkommen zu zeugen. Und auch Rhine wird an einen solchen Hausherren verkauft und soll fortan mit zwei anderen Frauen eingesperrt in seinem Haus leben. Doch so leicht will sie sich ihrem Schicksal nicht fügen ...

Meine Meinung: 
Lange habe ich mich schon auf "Totentöchter" gefreut. Allein das Cover ist einfach genial (ja, ich bin einer dieser Leser, die sich wahnsinnig vom Cover locken oder abschrecken lassen) und die Inhaltsangabe klingt neuartig, interessant und spannend. Als erster Band einer Trilogie um die "Dritte Generation" der genetisch kaputten Kinder ist das Buch sicher ein guter Einstieg, allerdings auch ein wenig zu unspektakulär, als dass es wirklich meine Erwartungen erfüllt hätte. Da ist noch eine Menge Raum nach oben und ich hoffe einfach, dass der Folgeband das aufholt und die Geschichte dann so richtig Fahrt aufnimmt.

Dieser gesamte erste Teil befasst sich damit, wie Rhine von ihrem Zwillingsbruder getrennt und mit einem wohlhabenden jungen Mann zwangsverheiratet wird. Es scheint für sie keinen Ausweg aus dem vollkommen abgeschotteten Anwesen zu geben, doch wie dem berühmten Vogel im goldenen Käfig wird ihr das Leben so angenehm wie möglich gestaltet. Es werden alle Annehmlichkeiten beschrieben und auch die Unannehmlichkeiten dagegen aufgewogen, aber was mir dabei gefehlt hat war Rhines Gefühlwelt. Sie sagt, sie vermisse ihren Bruder, aber nicht wie sehr sie ihn vermisst. Sie lässt Linden, ihren Ehemann, wiederwillig an sich heran und beschreibt, was sie dabei denkt, aber nicht was sie fühlt. Und so ließen sich zahlreiche Szenen aufführen. Ich bin niemand, der seitenweise Gefühle beschrieben haben möchte, aber eine solch kalte Beschreibung der Situation muss dann auch nicht sein.

Die Charaktere blieben mir durchweg zu blass, zu fremd, zu einseitig. Ich habe keinen von ihnen wirklich gemocht oder gehasst. Ich hatte nicht einmal eine Meinung dazu, ob Rhine nun fliehen soll oder nicht, da es ihr ja eientlich gut ging. Schlimme Sachen sind eigentlich immer nur anderen passiert und wurden auch dann nur angedeutet. Vielleicht hätte man den Stoff doch eher für Erwachsene schreiben sollen. So scheint es, als habe sich die Autorin unter dem Deckmantel des Jugendbuches an einige Tatsachen nicht rangetraut, die rein logisch einfach hätten folgen müssen. Alles wirkt weichgewaschen und dadurch etwas zu lasch.

Dennoch ist "Totentöchter" gut geschrieben und liest sich flott weg. Es gibt keine unnötigen Längen und immer passiert etwas anderes, so dass man immer weiterlesen will. Die reine Neugier treibt einen weiter auch wenn das direkte Mitfiebern etwas auf der Strecke bleibt. Das Ende ist kein wirklicher Clifhanger, was ich recht angenehm fand. Ein Teil der Geschichte endet hier, auch wenn noch ein paar Fragen offen bleiben. Band zwei werde ich auf jeden Fall auch lesen, fiebere ihm aber nicht mehr so sehr entgegen, wie ich es bei diesem Teil getan habe.


Montag, 14. November 2011

Rebecca Makkai - "Ausgeliehen"

Titel: "Ausgeliehen"
Autor: Rebecca Makkai
Verlag: Ullstein
Seiten: 368
ISBN: 3550088485
Preis: 19,99
Erscheinungsdatum: 10. Oktober 2011

In einem Satz: Eine schöne Geschichte, die sich so dahin liest, aber nichts, was einem lange im Gedächtnis bleibt.

Inhalt: Lucy ist Bibliothekarin und versucht alles um nicht wie eine zu wirken. Ian ist ein 10jähriger Junge, der gerne liest. Bis auf ihre Liebe zu Büchern scheinen die beiden nichts gemeinsam zu haben, doch das Schicksal hat einen anderen Plan. Als Ian von zu Hause weglaufen will, versteckt er sich ausgerechnet in Lucys Bibliothek, dem einzigen Zufluchtsort, den er kennt und wenig später hat er sie dazu gebracht, zu einem Roadtrip quer durch Amerika aufzubrechen ...


Meine Meinung:
"Ausgeliehen" ist ein Roadtrip durch Amerika, durch die Welt der Bücher und auch durch das Leben der Protagonstin. Und wie ein Roadtrip plänkelt die Geschichte so vor sich hin, zeigt dem Leser neue Orte, neue Menschen und neue Bücher. Lucy ist dabei eine recht sympathische Protagonistin und der zehnjährige Ian sorgt immer wieder für unterhaltsame Momente. Es macht Spaß, die beiden auf ihrem Trip quer durch Amerika zu begleiten und der Schreibstil ist angenehm zu lesen. Aber "Ausgeliehen" ist auch keines der Bücher, die man nicht aus der Hand legen kann oder die lange im Gedächtnis bleiben. 

Irgendetwas hat mir bei diesem Buch gefehlt. Es mag die Spannung sein, denn das wäre wohl eines der letzten Worte, mit denen ich es beschreiben würde. Es ist eine leise Geschichte, die hauptsächlich von den Charakteren lebt und von den Gedanken der Protagonistin. Einiges an Situationskomik und ein Spritzer Ironie sorgen für Unterhaltung und manchmal, aber wirklich nur manchmal scheint die Autorin auch etwas tiefgreifenderes mitteilen zu wollen. Leider geschieht das jedoch viel zu selten, so dass ich mich immer wieder fragte, wozu das alles gut sein soll. Ich hoffte auf eine große Auflösung am Ende, aber die blieb leider aus. Vielleicht habe ich aber auch nur zu viel erwartet.

Insgesamt also ein Buch, dass man gelesen haben kann, ohne Zeit verschwendet zu haben, aber wenn man es nicht liest, hat man auch nicht allzu viel verpasst. Trotzdem würde ich jederzeit wieder zu einem Buch der Autorin greifen, denn der Sprachstil hat mir gut gefallen. 


Samstag, 12. November 2011

Endlich mal wieder SUB -Zuwachs

Ok, endlich ist vielleicht das falsche Wort, denn eigentlich versuche ich ja meinen SUB abzubauen. Aber statt endlich mal unter die magiche 100er Grenze zu kommen, arbeite ich mich tapfer darüber hinaus. Ich habe die 99 schon gesehen ... ganz kurz *g* Für jedes gelesene Buch kommen allerdings immer zwei neue dazu. Aber ich denke gar nicht daran, das einzuschränken. Muss ich halt einfach schneller lesen.
Gelesen habe ich auch einiges letzten Monat, aber zum rezensieren bin ich noch nicht gekommen. Das wird dann alles in den nächsten Tagen nachgeholt. Aber jetzt will ich euch erstmal meine Neuen des letzten und diesen Monats vorstellen.



(Für genauere Inhaltsangaben einfach auf den Titel klicken, dann werdet ihr zur eintsprechenden Amazonseite weitergeleitet)



Eigentlich steht ja "Zwei an einem Tag" von
diesem Autor auf meiner Wunschliste, doch
dann habe ich dieses Werk von ihm auf dem
Mängelexemplartisch im Buchladen gesehen
und da durfte das halt erstmal mit.

Im Buchladen beim Stöbern entdeckt und ganz
spontan eingepackt, damit obiges Buch seinem
Namen gerecht werden konnte und
zu zweit in die Tasche durfte.


Über "Blogg dein Buch" bekommen und gerade
angefangen zu lesen.
Noch kann ich aber nichts dazu sagen, die
Rezension folgt aber bald.


Ein Wanderbuch, dass mich gerade schon
beschäftigt und auch bald weiterreisen wird.

War in meinem Halloween-Wichtelpäckchen. Keine Ahnung,
ob und wann ich es lese, da es mich zumindest im Moment
eher nicht so lockt. Aber vielleicht habe ich ja in naher Zukunft
wieder mal eine Thrillerphase.


Auf Facebook gewonnen und hinterher erst festgestellt, dass
es der fünftte Teil einer Serie ist. Irgendwie gewinne ich immer dann,
wenn ich eigentlich nur aus Interesse am allgemeinen Thema
irgendwo einen Kommentar abgebe und gar nicht soooo sehr
an dem Gewinn interessiert bin. Das Thema hört sich interessant an,
aber ich glaube quer in die Serie einsteigen wird da schwer.

Bei Lovelybooks gewonnen. Jetzt liegt es hier
und wartet geduldig, dass ich es endlich lesen kann.
Freue mich schon drauf.







Ein Krabbeltisch-Zufallsfund. Auch den ersten Teil
der Serie habe ich mal günstig erstanden. Fehlt nur
noch ein Teil und ich kann die Trilogie in einem
Rutsch in Angriff nehmen.

Bei vorablesen gewonnen und bereits im
Oktober gelesen. Nachher werde ich dann
endlich mal die Rezi schreiben.

Dieses Buch habe ich bei "1000 Worte" gewonnen.
Vielen lieben Dank! :D
Ein Wunschlistenbuch, dass ich endlich ertauschen konnte.

Hier lockt mich einfach das Thema total und ich hoffe es liest 
sich genauso gut, wie es sich anhört.

Freitag, 11. November 2011

Kate Pepper - "3 Wochen bis zur Wahrheit"

Titel: "3 Wochen bis zur Wahrheit"
Autor: Kate Pepper
Verlag: rowohlt
Seiten: 352 Seiten
ISBN: 3499245558
Preis: 8,90 € (Taschenbuch)

Erscheinungsdatum: 1. Oktober 2007











In einem Satz:
Eigentich ein interessanter Ansatz, aber viel zu vorhersehbar und somit langweilig umgesetzt.

Inhalt:
Annie trennt sich von ihrem Mann, weil sie glaubt, dass er sie betrügt. Mit ihrer kleinen Tochter zieht sie zu ihrer Zwillingsschwester Julie, doch als sie dort ankommt wartet der nächste Schock auf sie: eine Frau wurde direkt vor Julies Haus ermordet. Die Ermittlungen laufen und im Zuge dessen decken sich immer weitere Geheimnisse auf und schon bald merkt Annie, dass auch sie wohl nicht vollkommen unbehelligt bleiben soll.

Meine Meinung: 
Allein die Inhaltsangabe zu schreiben, fällt bei diesem Buch schon schwer. Der Grund ist einfach: Ich ahnte schon auf Seite 25, worauf das alles hinauslaufen wird und wenn man zukünftigen Lesern nicht das letzte Lesevergnügen rauben will, darf man eigentlich nichts aus der Geschichte verraten, was über Seite 50 hinaus geht.

Die gesamte Story ist dermaßen vorhersehbar, dass ich mich dauerhaft nur gefragt habe, wie die Protagonistin nur so blauäugig und unglaubhaft sein kann. Zwar werden ständig neue Wendungen mit eingebracht, so dass es nie wirklich langweilig wird, aber das ständige herumschlingern um das eigentliche Finale nervte irgendwann nur noch, wenn man doch eh schon weiß, worauf es hinaus läuft. Die Krone setzte die Autorin aber auf den letzten Seiten auf. Fast scheint es, als habe sie den fertigen Roman selbst nochmal gelesen, festgestellt, dass es zu vorhersehbar ist und dann noch ein Kapitel rangehängt, das alles nochmal drehen soll. Es hängt dann aber nur vollkommen zusammenhanglos im Raum.

Die Charaktere sind platt. Die Autorin versucht immer wieder ihnen Leben einzuhauchen, aber obwohl zumindest Annie genug Anekdoten aus der Vergangenheit auf Lager hat bleibt sie blass, nimmt alles einfach hin, was ihr geschieht und scheint nie von alleine zu handeln. Alle paar Seiten ist sie damit beschäftigt ihr Kind zu stillen, Milch abzupumpen oder sich über ihre zu vollen Brüste zu beschweren. Mehrfach drängte sich mir der Gedanke auf, dass die Autorin wohl beim schreiben dieses Buches selbst gerade stillte und diese neue Erfahrung nun mit aller Macht mit einbringen wollte. Alle anderen Charaktere bleiben Schatten und um ehrlich zu sein werde ich mich in ein paar Tagen wohl an keinen von ihnen mehr erinnern.

Ich habe das Buch hauptsächlich in der S-Bahn gelesen, mir blieb also nur die Wahl dumpf aus dem Fenster zu starren oder weiter zu lesen. Und das war wohl auch gut so, denn zu Hause hätte ich es wohl spätestens nach Seite 100 aus der Hand gelegt. Ich vergebe 1,5 Kronen, da immerhin der Schreibstil gut war und die Grundidee eigentlich auch einiges an Potential hergegeben hätte. Nur die Verpackung hätte halt stimmen müssen.


Donnerstag, 3. November 2011

Barbara Pachl-Eberhart - "Vier minus drei"

Titel: "Vier minus drei"
Autor: Barbara Pachl-Eberhart
Verlag: Integral
Seiten: 336
ISBN: 3778792172
Preis: 19,95 € (Hardcover)
Erscheinungsdatum: 19. Juli 2010












In einem Satz:
Absolut bewegend und zu Tränen rührend, aber auch ein beispielloses Werk über Hoffnung und Lebensmut.

Inhalt:
Barbara Pachl-Eberhart verliert auf einen Schlag ihre komplette Familie: Mann, Sohn und Tocher. Ein Schicksal, dass wohl für niemanden leicht zu verkraften wäre. Doch statt den Kopf in den Sand zu stecken, wie es viele andere wohl getan hätten, wendet sie sich vollkommen offen an ihre Umgebung und teilt ihre Gefühle mit. Erst im Laufe der Zeit spürt sie die wahre Trauer immer deutlicher und muss versuchen einen Weg in ein neues, selbstbestimmtes Leben zu finden ...

Meine Meinung:
Ich fand dieses Buch sehr bewegend und speche hiermit gleich mal eine Warnung aus: Bloß nicht ohne Taschentücher lesen! Die Autorin schreibt mit einer Ehrlichkeit und Offenheit, die direkt auf die Tränendrüse drückt, ohne dass sie selbst es wahrscheinlich so wollte. Sie verliert Mann und Kinder gleichzeitig und steht von einem Tag auf den anderen vollkommen alleine da, doch statt sich im Jammern zu verlieren, versucht sie irgendwie damit zurecht zu kommen und beweist unglaubliche Stärke. Sie verkriecht sich nicht sofort (nein, der Teil kommt bei ihr erst später), sondern teilt sich ihren Mitmenschen vorerst völlig offen mit. Und genau diese relativ nüchterne Erzählweise ließ bei mir die Tränen kullern.

Statt durchgehend Mitleid mit Barbara Pachl-Eberhart zu haben, verfällt man im Laufe des Buches immer mehr darin, sich einfach ein Stück Lebenseinstellung von ihr abschauen zu wollen. Ich denke gerade die Tatsache, dass sie als Clown arbeitet hat ihr eine teilweise völlig andere Sicht auf das Leben und das Schicksal gegeben und so gelingt es ihr manchmal Situationen zu überstehen, an denen viele andere zerbrochen wären. Sicher, es gibt auch die Momente, wo sie auf nur einem Bein genau am Abgrund balanciert, aber die sind nicht der Grundstein dieser Geschichte sondern machen die eigentliche Erzählung von einer starken Frau nur umso realistischer.

Ihre Geschichte wird anfangs noch recht flüssig erzählt, verliert sich im laufe des Buches allerdings ein wenig in einzelnen Szenen, Gedanken, Gedichten oder Träumen. Das hat mich ein wenig gestört, denn ich mag eher Geschichten, die einigermaßen geradlinig erzählt werden. Aber das ist wohl Geschmackssache. Der Scheibstil ist dennoch flüssig und anschaulich und lässt das Buch zu einer kurzweiligen Lektüre werden, die auf jeden Fall zum Nachdenken anregt.


Dienstag, 1. November 2011

Themenlesen - Das Novemberthema

Und schon wieder ist ein neuer Monat angebrochen und das heißt, dass es wieder ein neues Lesethema bei Lovelybooks gibt. Diesen Monat lautet es:

"Zeitangaben" 

Tja ehm ... Zeitangaben im Titel, da sollte sich in meinem SUB doch was finden lassen. Es bleibt wohl auch in diesem Fall interpretationssache, was man alles als Zeitangabe ansehen mag und frei dem Motto "Im Zweifelfür den angeklagten", sehe ich Tages- und Jahreszeiten auch als Zeitangaben an. Also gleich mal gestöbert und die folgende Liste kam dabei heraus:

- Elena Melodia - "Nacht"
- Maggie Stiefvater - "Nach dem Sommer"
- Ruta Sepetys - "Und in mir der unbesiegbare Sommer"
- Armistead Maupin - "Der nächtliche Lauscher"
- Lola Jaye - "Für immer, Dein Dad"
- Melanie Rose - "Mein Tag ist deine Nacht"
- Kate Pepper - "3 Wochen bis zur Wahrheit" (Rezension)



Ja, das reicht dann wohl definitiv für einen Monat ;)