Titel: "Das Leben ist kein Gurkensandwich"
Autor: Ceri Radford
Verlag: Rowohlt / Wunderlich
Seiten: 400
ISBN: 3805250150
Preis: 14,95 € (Taschenbuch)
Erscheinungsdatum: 15. Juli 2011
In einem Satz:
Leider nicht halb so lustig, wie ich es erwartet hätte und eher stark in Richtung Langeweile steuernd.
Inhalt:
Constance ist eine gutsituierte englische Dame mittleren Alters und hat von ihrer Tochter soeben einen eigenen Blog eingerichtet bekommen. Nun teilt sie alles, was sie erlebt mit ihren Lesern: das Treffen mit den Wechselläutern der Kirche, die Außeinandersetzungen mit ihren eigentlich erwachsenen Kindern, die Langeweile ihres Ehelebens und die Hausmädchenkrise. Völlig naiv wird sie von ihrer Umwelt durch ihr Leben geschubst und muss im Laufe eines Bloggerjahres das völlige Umdenken lernen und alles in Frage stellen ...
Meine Meinung:
Ich hatte mir ein wirklich unterhaltsames Buch mit viel britischem Humor erhofft. Was ich bekam, war die naiveste Weltanschauung, die ich je gelesen habe, ohne auch nur einen wirklichen Lacher. Ich liebe ironischen, schwarzen Humor und daher kann ich mit Sicherheit sagen, dass er hier einfach nicht vorhanden war. Man kann vermuten, dass er bei der Übersetzung verloren ging - und das hoffe ich, um ehrlich zu sein auch, denn sonst kann ich mir den Erfolg des Buches einfach nicht erklären.
Das Buch soll die gedruckte Form eines Online-Blogs darstellen, allerdings wird die Form nicht wirklich realistisch wiedergegeben. Die Protagonistin erzählt aus ihrem Leben und von ihren Gefühlen. Redet sich im Grunde eigentlich nur von der Seele, was sie beschäfigt und was ihr in letzter Zeit so wiederfahren ist und das absolut einseitig. Es findet kein Gespräch mit anderen Bloggern statt, Kommentare scheint sie nicht zu bekommen und sie vertraut der weiten Welt alle Geheimnisse an, von denen sie hofft, dass sie nie jemand erfährt. Vielmehr erscheint das Geschriebene daher wie ein Tagebuch, in das Constance ihre Erlebnisse niederschreibt.
Ich habe mich wirklich schwer getan mit "Das Leben ist kein Gurkensandwich", denn die Geschichte will einfach keine Fahrt aufnehmen und Constance ist der wohl blauäugigste Mensch, der mir je begegnet ist. Mehr als einmal ging sie mir damit gehörig auf die Nerven. Mir ist klar, dass gerade darauf der Witz des Buches beruhen soll, aber was zu viel ist, ist einfach zu viel! Auch die Tatsache, dass sie zwar völlig öffentlich schreibt, aber trotzdem niemand etwas davon mitbekommt, ist mehr als unrealistisch. Zumindest ihre Tochter, die ihr den Blog immerhin eingerichtet hat, hätte diesen doch finden müssen.
Insgesamt kann ich für dieses Buch leider nicht mehr als eine Krone vergeben, da es sowohl humortechnisch absolut am Ziel vorbei geschossen als auch inhaltlich eher uninteressant ist und sich darüber hinaus nicht einmal an das selbst auferlegte Konzept hält. Die eine verbleibende Krone bekommt es lediglich dafür, dass es immernoch interessanter war, dieses Buch in der U-Bahn zu lesen, als dort Löcher in die Luft zu starren.
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