Freitag, 14. Februar 2014

Thomas Lisowsky - "Magie der Schatten"

























Nairod ist ein junger Magier, dessen einzige Begabung darin besteht, die Magie anderer zu bannen - ein undankbares Schicksal, wie er findet. Und so kommt es ihm gerade recht, als ihm seine beste Freundin Lenia ein Buch in die Hände drückt, das von einer ganz außergewöhnlichen Magie und der Unsterblichkeit berichtet. Das wäre endlich etwas, womit er andere beeindrucken könnte. Leider besitzt er aber nur die erste Hälfte des Buches und macht sich deshalb zusammen mit Lenia auf die Suche nach der anderen Hälfte ...

In einem ganz anderem Dilemma befindet sich Raigar, der alte Krieger, der sein letztes Hemd für den König gegeben hat und nun ausgerechnet von diesem geächtet und verfolgt wird. In seiner Not schließt er sich einer Gruppe Ausgestoßener an und versucht das Land der Schatten zu erreichen und dort Zuflucht zu finden ...







Zwei Handlungsstränge, die sich langsam miteinander verknüpfen und zu einem großen Gesamtbild vereinen, eine Geschichte über und mit Magie, ein einsamer Krieger und ein junger, ungestümer Magier ... ach ja, es hätte so toll werden können ... 

Auf den ersten Seiten klingt es auch noch so, als würde es genau das werden, was ich erhofft hatte. Nairod ist ein sympathischer Protagonist, mit dem man nur zu gut mitfühlen kann und auch der alte Krieger Raigar ist auf Anhieb der nette Krieger von nebenan, dem man nur das Beste wünscht, bei dem man aber gleichzeitig auch neugierig ist, was er in seinem Leben wohl schon so alles erlebt hat. Ich habe von Anfang an auf den Moment gewartet, an dem die beiden zusammentreffen und wollte unbedingt wissen, wie die beiden Handlungsstränge miteinander verknüpft sind. Allerdings setzte ich echt Moos an, bis das geschah. im Grunde haben die beiden Geschichten nichts miteinander zu tun. Im Gegenteil, sie könnten kaum weiter voneinander entfernt sein und erst sehr, sehr (sehr!) spät treffen die beiden aufeinander. Zu spät, meiner Meinung nach.

Nachdem anfangs immer wieder neue Figuren und Szenerien eingeführt werden, wollte ich fast schon aufgeben, dem Ganzen noch folgen zu wollen. Allerdings setzte sich das nicht durchgängig fort, sodass dann doch bald etwas Ruhe einkehrte. Gut fand ich hingegen die Einteilung der einzelnen Kapitel. Da es doch teilweise gewaltige Sprünge gab, war es angenehm, dass der Handlungsstrang der einzelnen Episoden doch immer einigermaßen abgeschlossen war und nicht komplett offen in der Luft hängen blieb. So konnte ich dann doch immernoch einigermaßen den Faden wieder aufnehmen.

Ich finde allerdings, dass die Geschichte sich in sich selbst verheddert. Anfangs gibt es geordnete Bahnen, eine gewisse Erzählstruktur und man hat auch das Gefühl, ein Ziel vor Augen zu haben. Je mehr Seiten man hinter sich hat, desto weiter rückt das Ziel aber aus dem Blickfeld, man weiß nicht mehr, worauf der Autor nun eigentlich hinaus will und als dann gegen Ende noch Traumgespinste dazu kamen, war es bei mir endgültig aus. Das Ende ist so zerklüftet und überstürzt, dass ich, um ehrlich zu sein, nicht mehr ganz mitkam. Klar, ich weiß, was passierte, so grob jedenfalls, aber nicht eine Szene formierte sich noch vor meinen inneren Augen. Jegliche Atmosphäre, die am Anfang des Buches noch so schön aufgebaut wurde, ging flöten.

Der Einstieg war also insgesamt sehr gut und nach der Leseprobe will man direkt mehr, aber irgendwann ist einfach die Luft raus. Schade eigentlich, denn der Anfang zeigt ja, dass der Autor es durchaus kann, er muss es beim nächsten Buch halt nur durchziehen!



Verlag: dotbooks
Seiten: 457
ISBN: 978-3-943835-77-9
Preis: 6,99 € (E-Book)
Erscheinungsdatum: Oktober 2013
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